Ich bin mit dem heutigen Tag genau ein Jahr hauptberuflich selbstständig.
Ich war als Chefin nicht immer zufrieden mit mir. Manchmal hätte ich gerne meinem qualifizierteren Kollegen aus der EDV die technischen Belange klären lassen. Die zuständige Dame aus der Buchhaltung hätte sicher rascher Belege systematisiert, als ich das getan hab. Auch früher zum Dienstbeginn wollte ich mich manchmal zitieren, mir nachts jedoch den Strom abdrehen. Diese Überstundenzulagen kann sich ja keiner leisten!
Ach, halt. Ich bekomme keine Überstundenzulagen. Und kein Urlaubsgeld. Und keinen Krankenstand. Und ich habe keine Kollegen.
Aber wisst ihr was? ICH HABE ES DENNOCH GESCHAFFT!
Im vergangenen Jahr habe ich vermutlich mehr gelernt, als in den vielen Jahren meiner Ausbildung. Damit will ich diese wahrlich nicht schmälern; aus ihnen gewann ich die Kompetenz, jetzt das zu tun, was zu tun ist. Meine Berufserfahrung vervollständigt das. Nichts davon möchte ich missen, unglaublich viel haben mich die verschiedenen Stationen gelehrt. Das meiste davon realisiere ich erst jetzt, wo ich in Personalunion für alles, einfach alles in meinem Unternehmen verantwortlich bin.
Es macht mich stolz, vor einem Jahr in dieses Experiment gestartet zu sein, der Ausgang ungewiss. Scheitern wäre eine Option gewesen, aber gewünscht habe ich mir diese selbstverständlich nicht. Umso mehr feiere ich mich heute selbst: Ich hatte den Mut, es zu versuchen – und durch Schweiß und Fleiß etwas daraus zu machen. Ohne betriebswirtschaftliche Ahnung, ohne Praxis in der Kundenakquise, aber mit massig Motivation startete die wilde Fahrt. Ein Jahr später darf ich mir auf die Fahnen heften, dass sie geglückt ist. Ich mache weiter.
Es wäre gelogen, zu behaupten, alles gestaltete sich rosig. Das Ziel vor Augen – nämlich schlicht: mein eigenes Ding zu machen, meine Kompetenzen zum Lebensunterhalt werden zu lassen – lernte ich oftmals durch Schmerz. Den Bammel vor den ersten Preiskalkulationen, die Zweifel, ob ich mir auch einen Krankenstand mal leisten könne, die Überforderung und schlaflosen Nächte, in denen die Buchhaltung vor Weihnachten iiiirgendwie fertig werden sollte… nein, das ist es nicht, was ich an der Selbstständigkeit schätze. Ständige Abgaben, Deadlines, Termindruck – damit leben will gelernt sein. Ich würde sagen: Ich bin dran. In diesem, meinem ersten Jahr, konnte ich für mich selbst herausfinden, ob sich mit meinem eigenen Business leben lässt. Nun, da sich das bewahrheitet hat, darf optimiert werden.
Diese Frage kann niemand beantworten. Stellen tue ich sie mir seit Beginn meiner Selbstständigkeit bestimmt öfter. Läuft das Geschäft längerfristig gut? Was ist, wenn ich mal länger ausfallen sollte? Ich sag euch was: Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben! Ich gehöre zwar einer ordentlich verkopften Sorte Mensch an – aber auch einer zuversichtlichen. Dass mein Kopferl kaum Pausen kennt, bringt ja auch eine Riesenladung an Ideen mit sich. Und diese wollen von mir umgesetzt werden!
Euch, lieben Leserinnen und Lesern, darf ich schon mal verraten, dass es bunt hier weitergehen wird. Nachdem ich bereits so viel lernen durfte, möchte ich davon auch etwas weitergeben. Von meinen Erfahrungen im Marketing profitieren bereits die nachfolgenden Kräuterpädagogen, über Content unterrichte ich Masterstudenten an der FH – doch damit nicht genug, nein, niemals nicht! Jetzt geht’s erst richtig los. Kurse sind in Planung, Workshops, mit Kräuterinhalten und auch ohne, starten demnächst.
Ihr Lieben, ich danke euch recht herzlich, dass ihr hier seid, dass ihr an mich geglaubt habt und dafür, dass ihr das weiterhin tut. Ich freue mich, wenn ich einige von euch auch von Angesicht zu Angesicht treffen und vielleicht bei einem Seminar oder einer Wanderung mit Naturerfahrung beglücken darf!
Ach ja, und: Bitte erzählt das doch weiter. Ich bin ein Ein-Frau-Unternehmen, das von Aufträgen lebt. Eure Empfehlung ist meine beste Werbung. Was ich noch mal genau mache? Ich schreibe Texte, für Magazine on- und offline, für Unternehmen, deren Kundenmagazine, Aussendungen, Blogs. Ich gebe Kurse für Marketing, Contentmanagement und -erstellung, unterstütze liebend gerne kleinere Unternehmen, ihren Werbeauftritt zu professionalisieren. Ich biete Workshops als Kräuterpädagogin, lehre Naturbewusstsein.
Aber Homepage hab ich dafür leider noch keine. Denn wisst ihr was? Die Domain carmenhafner.at ist seit Beginn 2016 mein. Bloß fand ich vor lauter Arbeit noch immer keine Zeit, sie zu befüllen. Irgendwie ein gutes Zeichen. Bald, bald mach ich das, jetzt aber wirklich! :-)
Vor genau einem Jahr verband ich dieses Vergissmeinnicht-Foto mit der Bitte, mich doch nicht zu vergessen, sondern an mich, meine Selbstständigkeit und mein neues Unternehmen zu denken.
Ein Jahr später wage ich zu behaupten: Ich hab das gerockt!
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Alles alles Gute weiterhin! So viel Energie, wie du ausstrahlst, wird auch das kommende Jahr gut laufen :)
Liebe Grüße, Ulli
Ohhh vielen lieben Dank <3
Du machst das super! Und das machst einfach so weiter – easy, oder? Mein Lieblingstipp für die Buchhaltung: immer sofort machen – mein Mann hält sich auch nicht dran 😀 – wenn du magst, Mail mich mal an, dann brief ich dich kurz über meine Kunden (Kräuterveranstltungen). Also ein mega Happy Hopp dir und deiner Family, glg
Vielen lieben Dank, Uli! Ja, heuer, im 2. Jahr, bin ich bisher gaaaanz brav mit meiner Buchhaltung. Lernen durch Schmerz halt, net wahr… :-D
Ja super, danke – werd mich fix per Mail melden :-)
ganz liabe Griaß und ich hoff, ihr habts schon gefeiert!
Carmen
Liebe Carmen,
Das hört sich alles so cool an. Ich weiß ja, wieviel Arbeit dahinter steckt und kann nur sagen: Respekt!!! Weiter so und hoffentlich sehen wir uns mal wieder
Liebe Grüße
Flo
Ach Flo, vielen Dank für deine lieben Worte – und ja, das hoff ich auch sehr! Es wär halt schon wieder mal eine E-S-K-A-L-A-T-I-O-N nötig <3
Schick dir ganz liebe Grüße zurück, wo auch immer es dich im Flieger grad wieder hin verschlagen hat, hehe
Toll dass du dich das getraut hast, sehr mutig! mach weiter so :D
Liebe Grüße,
Leni von https://lenivienna.com
Vielen, vielen Dank, liebe Leni!
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Liebe Carmen!
Das kommt mir sehr sehr bekannt vor. Ich bin bereits im zweiten Jahr mit meinem Yogastudio. Das meiste über mich lernte ich auch im ersten Jahr meiner Selbstständigkeit: mit Unsicherheit umgehen, auf mein eigenes Gefühl zu vertrauen, den kleinen Teufelchen auf der Schulter nicht mehr zu zuhören, wenn sie einem immer wieder dasselbe (negative) erzählen wollen etc. Ich habe mich nach einem Jahr sogar dazu entschieden, wieder ein paar Stunden in meinem alten Beruf zu machen, weil es gewisse Dinge einfacher gemacht hat. Das bedeutet allerdings nicht, dass ich weniger Leidenschaft fürs Yoga aufbringe. So oder so, machen wir einen Schritt nach dem anderen. Den Anspruch, alles muss perfekt sein und das am besten von Anfang an, den legt man sowieso bald ab. Optimieren geht immer, so wie du so schön geschrieben hast. Und ich weiß nicht wies dir geht, aber das was wir hier lernen, das bewirkt auch Veränderung in anderen Lebensbereichen. Ich nehme meine Erfahrungen überall hin mit. Und das ist wirklich toll.
Alles Gute weiterhin und ich freue mich über viele tolle Beiträge von dir!
Hallo liebe Julia!
Vielen, vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Ja, da geb ich dir vollkommen recht – ich hab auch das Gefühl, nicht nur beruflich massig gelernt zu haben. Ich behaupte ja auch mittlerweile, dass ich selbst gescheiterte Selbstständigkeit als außerordentliche Qualifikation bewerten würd, immerhin muss man sich mit sooo vielen Dingen rumschlagen, von denen man vorher meist nicht mal gehört hat. Und ich kann den Schritt gut verstehen, einfach ein paar „reguläre“ Stunden zu machen! Ich wollt das anfangs so, hab aber nix in Reichweite gehabt, das hinsichtlich Inhalt, Zeit & Geld gepasst hätt. Momentan hätt ich die Kapazität eh nicht, aber manchmal fehlt mir ein Kollegium und ein wenig Gleichförmigkeit, wenn man das so sagen kann, schon sehr.
Nun denn, ich wünsch dir auch alles Gute und schick dir ganz liebe Grüße!