goodblog: Warum Lesen glücklich macht

7 Gründe, warum Lesen glücklich macht

28. Dezember 2015 , In: Alltag, Freizeit
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Gut ist: sich lesend neue Welten erschließen

Ehrlich, lesen macht nachweislich glücklich? Selbst wenn man sich in Bücher vertieft, die komplizierte Beziehungsstrukturen oder Kriminalfälle thematisieren? Anscheinend ja, wie eine englische Studie belegt.

Ich persönlich hab es ja immer schon gewusst. Schon als kleines Kind hab ich mich gefreut (wie ein kleines Kind, haha), wenn ich es geschafft hab, zwischen Freitag Abend und Sonntag Morgen ein Buch auszulesen weil das bedeutete, dass ich für die Woche nochmals Nachschub bekam. Zu diesen beiden Terminen hatte nämlich die Bücherei der Pfarre geöffnet und bei meinem Bücherverschleiß taten meine Eltern gut daran, dort einen großen Teil meiner Lektüre zu besorgen. Mein Ansporn war der, den am Freitag neu entlehnten Lesestoff gleich am Sonntag zurückbringen und Neues holen zu können, weil ich nur so genug Material für die ganze Woche vermutete. Dabei durfte ich mir ohnehin meistens zwei oder gar drei Bücher mitnehmen.

goodblog: Warum Lesen glücklich macht

Bereits in diesen jungen Jahren wusste ich, dass Lesen glücklich macht. Das imaginäre Erleben neuer Abenteuer einerseits, die Freude über ein neues Buch andererseits… und die Entspannung, die man während dem Lesevorgang selbst erlebt, aber das konnte ich damals natürlich noch nicht so benennen.

7 gute Gründe, warum Lesen glücklich macht

Nun fielen mir, viele Jahre und doch so einige Leseerfahrungen später, durch den Tipp einer lieben Leserin des goodblogs zwei Artikel in die Hände, die genau das belegen. Josie Billington von der University of Liverpool beschäftigte sich in einer Studie mit den Auswirkungen, die Lesen auf das Wohlbefinden hat. Das zentrale Ergebnis: Einer von drei Briten liest selten oder nie einfach so, zur Entspannung. Diese Statistik ist auf uns genauso übertragbar; auch in Österreich, Deutschland und der Schweiz liest etwa ein Drittel wenig oder gar nicht zum eigenen Vergnügen. Dabei wäre es so einfach, glücklich zu sein. Denn von den mehr als 4.000 Befragten sind diejenigen, die nur 20 Minuten pro Woche lesen, schon um 20 % zufriedener mit ihrem Leben.

Die Gründe dafür sind so einfach wie vielfältig. Frei nach Josie Billington fasse ich diese für euch zusammen und ergänze sie ein wenig:

  1. Lesen hilft dabei, Lebenskonzepte und Meinungen zu erfahren, mit denen man sonst so nicht in Berührung gekommen wäre. Es erweitert also den Horizont und macht verständnisvoller im Umgang.
  2. Lesen erinnert manchmal an Fähigkeiten oder Erlebnisse, die man vielleicht mal hatte oder die tief drinnen schlummern. Diese Erinnerungen ermöglichen, dass Menschen ihren Platz und Sinn in der Welt wiederfinden. Damit sind insbesondere jene gemeint, die zu Depressionen neigen; denn gerade bei depressiven Personen zeigt Lesen große Wirkungen. 28 % der Nichtleser berichten in der Studie davon, eher zu depressiven Verstimmungen zu neigen.
  3. Lesen entspannt besser als Fernsehen, die Beschäftigung mit Social Media und sogar das Blättern in Magazinen. Beim Lesen ist man mental und emotional richtiggehend vertieft, wohingegen das Berieseln durch TV-Sendungen eine sehr passive Tätigkeit ist. Lesen verlangt eine gewisse Form der Konzentration, um in die Parallelwelt einzutauchen. Das verhilft dazu, persönliche Probleme nicht mehr so intensiv wahrzunehmen. Außerdem erzählten 43 % der Leser, dass sie nach dem Lesen besser schlafen.
  4. Lesen lässt erkennen, dass man mit seinen Problemen nicht alleine ist. Leser fühlen sich daher nicht nur als Teil einer Gemeinschaft, sondern lernen ihre Schwierigkeiten auch besser zu akzeptieren.
  5. Lesen erweitert das Handlungsrepertoire der Leser. Sie berichten von besseren Möglichkeiten, mit schwierigen Situationen umzugehen, weil sie gedanklich bereits mehrere verschiedene Wege kennengelernt haben.
  6. Lesen bietet Gesprächsstoff. Leser halten sich in den Büchern oftmals auf einem anderen Level als ihrer sozialen Norm auf, weswegen das helfen kann, Menschen zusammenzubringen, die sonst nicht notwendigerweise etwas miteinander zu tun gehabt hätten zumindest nicht vertiefend.
  7. Lesen steigert die Fähigkeit und den Willen, mit anderen zu kommunizieren und sich auszutauschen. Es erwirkt bei regelmäßigen Lesern mehr Respekt und Toleranz gegenüber anderen Meinungen.

Und der Nachteil? Man hat weniger Zeit zum Fernsehen :-)

goodblog: Warum Lesen glücklich macht

Daher mein Ratschlag: Lesen, lesen, lesen! Das war vorhersehbar, ich weiß. Aber es ist mir wirklich ein Anliegen, es nochmals zu wiederholen, weil’s einfach nicht oft genug gesagt werden kann. Ich vertrete auch in meinem Freundeskreis die Meinung, lieber ein schlechtes/anspruchsloses Buch zu lesen als gar keines. Zwischen meine eigentlichen Lieblinge der Gegenwartsliteratur oder Fachbücher mischen sich immer wieder welche, für die ich mich im Zug schämen würde. Ich nenne sie ja liebevoll „pinke Bücher“ oder „Glitzerbücher“, da diese Beschreibung auf sehr viele Werke jener Art passt. Gerade in etwas intensiveren Zeiten gibt es aber nichts Entspannenderes, als beim Lesen fast völlig mit dem aktiven Denken aufhören und sich in eine – auch mal sehr seichte – Geschichte fallen lassen zu können. Ich zeige euch hiermit in aller Öffentlichkeit, welcher Schinken mir die diesjährige Weihnachtszeit versüßt hat:

goodblog: Warum Lesen glücklich macht - GlitzerbuchGlitzer Glitzer! Ich bin lesetechnisch so gefestigt, dass ich mir das zwischendurch leisten kann :-)
Und auch das hier, genehmigt euch einen Blick auf eine Reihe pinker* Bücher in meinem Regal:

goodblog: Warum Lesen glücklich macht - pinke Bücher*Die heißen übrigens auch so, wenn sie nur inhaltlich pink sind.

goodblog: Warum Lesen glücklich macht - Bücherauswahl

Ich finde es wichtig, gerade jungen Menschen schmackhaft zu machen, hie und da das Tablet aus der Hand zu legen und zum Buch zu greifen. Oder zum E-Reader! Zumindest der Fernseher sollte aus bleiben, denn wir wissen ja jetzt, dass viel eher das Lesen glücklich macht. Woooobei:

„Fernsehen bildet. Jedes Mal, wenn der Fernseher angeschaltet ist, gehe ich in ein anderes Zimmer und lese.“

Groucho Marx

Weiterführende Artikel & die komplette Studie, warum lesen glücklich macht:

spektrum.de: Lesen macht glücklicher
theconversation.com: How reading a little each week is a form of life support
Studie: Reading Between the Lines: the Benefits of Reading for Pleasure

    • uli
    • 14. Januar 2016
    Antworten

    cooler blog – ich mag, wie du schreibst ;-) hab mich gestern quer durch gestalked: nice, nice, nice…

    zum thema lesen: jaaaaa, du hast ja so recht, lesen macht glücklich. wobei ich meine rosa glitzer bücher über den e-reader lese und nur das „intellektuelle“ zeug ins bücherregal darf ;-) ok, zwei pinke (einbände) haben es auch dorthin geschafft: „briefe in die chinesische vergangenheit“ und „hello kitty muss sterben“, wobei die ja auch nicht glitzer sind ;-)

    ganz liebe grüße aus tirol
    uli

      • Carmen
      • 14. Januar 2016
      Antworten

      Hallo Uli!
      Mei vielen lieben Dank für deine Worte – das freut mich wirklich sehr! Und ein toller Tipp mit den versteckten Büchern am Reader, hehe :-D Nur hab ich noch keinen, weil ich es Oldschool einfach lieber hab, ich mag sie alle angreifen und sehen, hach. Außerdem interessant: Die tun doch alle immer bloß so. Du ahnst gar nicht, wie viele Interessenten es immer für meine pinken Bücher gibt, wenn sie denn an meinem großen Wohnzimmer-Bücherregal vorbeikommen… die „intellektuellen“ Exemplare dagegen erfreuen sich nicht so reger Betrachtung. Und ich persönlich find, ich kann’s mir leisten, auch zu dem banalen Klump zu stehen, ich les wenigstens beides ;-))) (aber in Bus und Bahn wär ich über so einen Reader schon froh)
      Beste Grüße zurück und bis bald, ich geh mal zu dir rüber lesen!
      Carmen

  1. Pingback: Lippenbalsam - °the lowredeyes exp.°

  2. Antworten

    Hach ja, ich liebe auch Lesen. Auch wenn ich das manchmal ganz schön vernachlässige :)

      • Carmen
      • 1. Februar 2016
      Antworten

      Oh ja, es ist einfach so schön… gleichzeitig was Lernen, andere Welten besuchen, entspannen :-) Aber man muss sich die Zeit schon nehmen, da hast du recht. Ich versuch mich immer daran zu erinnern, indem ich die aktuellen Bücher so offensichtlich rumliegen lassn, dass ich ständig Lust drauf bekomm. Das kann einen aber stressen auch fast, wenn der Stapel wieder zu hoch wird :-)

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