Ehrlich, lesen macht nachweislich glücklich? Selbst wenn man sich in Bücher vertieft, die komplizierte Beziehungsstrukturen oder Kriminalfälle thematisieren? Anscheinend ja, wie eine englische Studie belegt.
Ich persönlich hab es ja immer schon gewusst. Schon als kleines Kind hab ich mich gefreut (wie ein kleines Kind, haha), wenn ich es geschafft hab, zwischen Freitag Abend und Sonntag Morgen ein Buch auszulesen – weil das bedeutete, dass ich für die Woche nochmals Nachschub bekam. Zu diesen beiden Terminen hatte nämlich die Bücherei der Pfarre geöffnet und bei meinem Bücherverschleiß taten meine Eltern gut daran, dort einen großen Teil meiner Lektüre zu besorgen. Mein Ansporn war der, den am Freitag neu entlehnten Lesestoff gleich am Sonntag zurückbringen und Neues holen zu können, weil ich nur so genug Material für die ganze Woche vermutete. Dabei durfte ich mir ohnehin meistens zwei oder gar drei Bücher mitnehmen.
Bereits in diesen jungen Jahren wusste ich, dass Lesen glücklich macht. Das imaginäre Erleben neuer Abenteuer einerseits, die Freude über ein neues Buch andererseits… und die Entspannung, die man während dem Lesevorgang selbst erlebt, aber das konnte ich damals natürlich noch nicht so benennen.
Nun fielen mir, viele Jahre und doch so einige Leseerfahrungen später, durch den Tipp einer lieben Leserin des goodblogs zwei Artikel in die Hände, die genau das belegen. Josie Billington von der University of Liverpool beschäftigte sich in einer Studie mit den Auswirkungen, die Lesen auf das Wohlbefinden hat. Das zentrale Ergebnis: Einer von drei Briten liest selten oder nie einfach so, zur Entspannung. Diese Statistik ist auf uns genauso übertragbar; auch in Österreich, Deutschland und der Schweiz liest etwa ein Drittel wenig oder gar nicht zum eigenen Vergnügen. Dabei wäre es so einfach, glücklich zu sein. Denn von den mehr als 4.000 Befragten sind diejenigen, die nur 20 Minuten pro Woche lesen, schon um 20 % zufriedener mit ihrem Leben.
Die Gründe dafür sind so einfach wie vielfältig. Frei nach Josie Billington fasse ich diese für euch zusammen und ergänze sie ein wenig:
Und der Nachteil? Man hat weniger Zeit zum Fernsehen :-)
Daher mein Ratschlag: Lesen, lesen, lesen! Das war vorhersehbar, ich weiß. Aber es ist mir wirklich ein Anliegen, es nochmals zu wiederholen, weil’s einfach nicht oft genug gesagt werden kann. Ich vertrete auch in meinem Freundeskreis die Meinung, lieber ein schlechtes/anspruchsloses Buch zu lesen als gar keines. Zwischen meine eigentlichen Lieblinge der Gegenwartsliteratur oder Fachbücher mischen sich immer wieder welche, für die ich mich im Zug schämen würde. Ich nenne sie ja liebevoll „pinke Bücher“ oder „Glitzerbücher“, da diese Beschreibung auf sehr viele Werke jener Art passt. Gerade in etwas intensiveren Zeiten gibt es aber nichts Entspannenderes, als beim Lesen fast völlig mit dem aktiven Denken aufhören und sich in eine – auch mal sehr seichte – Geschichte fallen lassen zu können. Ich zeige euch hiermit in aller Öffentlichkeit, welcher Schinken mir die diesjährige Weihnachtszeit versüßt hat:
Glitzer Glitzer! Ich bin lesetechnisch so gefestigt, dass ich mir das zwischendurch leisten kann :-)
Und auch das hier, genehmigt euch einen Blick auf eine Reihe pinker* Bücher in meinem Regal:
*Die heißen übrigens auch so, wenn sie nur inhaltlich pink sind.
Ich finde es wichtig, gerade jungen Menschen schmackhaft zu machen, hie und da das Tablet aus der Hand zu legen und zum Buch zu greifen. Oder zum E-Reader! Zumindest der Fernseher sollte aus bleiben, denn wir wissen ja jetzt, dass viel eher das Lesen glücklich macht. Woooobei:
„Fernsehen bildet. Jedes Mal, wenn der Fernseher angeschaltet ist, gehe ich in ein anderes Zimmer und lese.“
Groucho Marx
spektrum.de: Lesen macht glücklicher
theconversation.com: How reading a little each week is a form of life support
Studie: Reading Between the Lines: the Benefits of Reading for Pleasure
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cooler blog – ich mag, wie du schreibst ;-) hab mich gestern quer durch gestalked: nice, nice, nice…
zum thema lesen: jaaaaa, du hast ja so recht, lesen macht glücklich. wobei ich meine rosa glitzer bücher über den e-reader lese und nur das „intellektuelle“ zeug ins bücherregal darf ;-) ok, zwei pinke (einbände) haben es auch dorthin geschafft: „briefe in die chinesische vergangenheit“ und „hello kitty muss sterben“, wobei die ja auch nicht glitzer sind ;-)
ganz liebe grüße aus tirol
uli
Hallo Uli!
Mei vielen lieben Dank für deine Worte – das freut mich wirklich sehr! Und ein toller Tipp mit den versteckten Büchern am Reader, hehe :-D Nur hab ich noch keinen, weil ich es Oldschool einfach lieber hab, ich mag sie alle angreifen und sehen, hach. Außerdem interessant: Die tun doch alle immer bloß so. Du ahnst gar nicht, wie viele Interessenten es immer für meine pinken Bücher gibt, wenn sie denn an meinem großen Wohnzimmer-Bücherregal vorbeikommen… die „intellektuellen“ Exemplare dagegen erfreuen sich nicht so reger Betrachtung. Und ich persönlich find, ich kann’s mir leisten, auch zu dem banalen Klump zu stehen, ich les wenigstens beides ;-))) (aber in Bus und Bahn wär ich über so einen Reader schon froh)
Beste Grüße zurück und bis bald, ich geh mal zu dir rüber lesen!
Carmen
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Hach ja, ich liebe auch Lesen. Auch wenn ich das manchmal ganz schön vernachlässige :)
Oh ja, es ist einfach so schön… gleichzeitig was Lernen, andere Welten besuchen, entspannen :-) Aber man muss sich die Zeit schon nehmen, da hast du recht. Ich versuch mich immer daran zu erinnern, indem ich die aktuellen Bücher so offensichtlich rumliegen lassn, dass ich ständig Lust drauf bekomm. Das kann einen aber stressen auch fast, wenn der Stapel wieder zu hoch wird :-)
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