Endlich ist sie da, die langersehnte Abkühlung! Nach Wochen des Backofen-Feelings kann man sich endlich wieder bewegen*, ohne immense Schweißausbrüche zu erleiden. Wenngleich es mir als Goodbloggerin zumindest auf dieser Plattform fast schon untersagt ist, Worte der Wetterkritik in den Mund zu nehmen, kann ich es leider trotzdem einfach nicht unterlassen. Carmen das absolute Hitze-Zarterl mag wohl laue Sommerabende sehr, sehr gern – aber auch jegliche Form der (sportlichen) Aktivität, was bei Temperaturen weit jenseits der 30 Grad für kleine Möchtegern-Eskimos eine Tortur darstellt. Nun denn, ein bisserl Sommer soll schon sein, aber ich werde wohl nie bedauern, wenn er sich verabschiedet :-)
Darum kann heute endlich wieder produktives Programm starten. Und damit der Kontrast nicht allzu groß is, starten wir am besten gleich mal den Backofen: Denn was gibt’s Besseres als zur Jause frisches Brot, selbstgemacht aus leckeren Zutaten, supereinfach und rasch zubereitet? Da weiß man, was drin ist und kann auf die eigenen Ernährungsvorlieben perfekt eingehen. Ich verwende als Basis für mein Brot das Rezept einer befreundeten Familie. Die Muhrs führen einen Dinkelbauernhof im niederösterreichischen Weistrach, stellen Dinkelprodukte her und auf ihrer Homepage auch gleich ein paar Rezepte bereit: www.dinkelprodukte.at/rezepte/.
Das Brotrezept der Muhrs dient meiner Kreation wie gesagt als Grundrezept, weil dieses so einfach und praktikabel ist und der Brotteig nicht mal rasten muss. Ich variiere aber von Mal zu Mal die Zutaten etwas, damit keine Langeweile aufkommt. An die Richtwerte sollte man sich allerdings schon halten und eventuell selbst ein wenig experimentieren, dann findet man relativ rasch raus, welche Mehle harmonieren und wieviel Flüssigkeit sie vertragen. Roggenmehl wird etwa bei gleicher Flüssigkeitszugabe viel klebriger als Weizenmehl, aber einfach ausprobieren! Ich verwende übrigens anstelle von Germ lieber Bio-Weinsteinbackpulver, das geht genauso gut.
70 dag Mehl
500 ml Wasser
1 EL Honig
1 Pkg. Weinsteinbackpulver
3 TL Salz
2 EL Brotgewürz
6 EL Körner (Sesam Leinsamen, Sonnenblumen, Nüsse)
Ganz nach Belieben verwende ich schon mal zwei Teile Dinkelmehl, einen Teil Roggen, oder aber Roggen- und Waldstaudenmehl (Vollkorn; eine Urform des Roggen) gemischt und mit etwas Maismehl ergänzt. Auch Bio-Weizenmehl kommt manchmal vor, wenn ich Lust auf helleres Brot verspüre.
Als körnige Zugabe finden sich fast immer Sonneblumenkerne und Chiasamen, aber auch geschrotete Hanfnüsse und geröstete, geriebene Mandeln für die nussige Note in meinem Selbermach-Brot. Zusätzlich zum Honig darf’s für eine bessere Teigbeschaffenheit als zusätzliches Triebmittel ab und zu auch ein Schuss Essig sein.
Den Teig zubereiten, sprich: alles vermengen und mit den Knethaken des Mixers oder der Küchenmaschine verarbeiten. In eine Brot- oder mit Backpapier ausgelegte Königskuchenform geben, nicht gehen lassen. Mit lauwarmem Wasser bestreichen, mit einer Gabel mehrmals einstechen. Im Rohr (ohne Vorheizen) bei 200 Grad 1 Stunde backen.
Diese Art von Brot ist übrigens sehr nahrhaft und lässt sich supergut nur mit Butter oder Avocados genießen.
Viel Spaß beim Ausprobieren und Schlemmen!
* an gleicher Stelle einzusetzen: sitzen, schlafen, existieren
Update:
Als vollwertige Alternative zur alltime-favourite Grillbeilage Knoblauchbaguette habe ich das Brotrezept wie gewohnt gemischt, dann aber in drei gleich große Teile geteilt. Diese wurden dann jeweils etwa in Baguette-Länge rechteckig auseinandergezogen und in der Mitte von oben nach unten ein Streifen guten Geschmacks gezogen. Das soll bedeuten: Vorab etwas Olivenöl, Knoblauch und Zitronenthymian mischen, um das Baguette damit zu würzen. Dabei darf man ruhig ein wenig großzügig sein. Der rechteckige Teig sollte nun von links und recht zugeklappt und der ganze Striezel wie ein Wurzelbrot gedreht werden. Mit ein bisschen Olivenöl bestreichen, für etwa 40 Minuten auf dem Baguette-Backblech in den Ofen (ebenfalls ohne Vorheizen auf 200 Grad), fertig!
Update 2:
Dieses Rezept bietet Variationen ohne Ende! Wagt euch an Experimente. Ich freu mich auch, wenn ihr mich dann wissen lässt, was euch gelungen (oder auch nicht so empfehlenswert ;-)) ist.
Ich kann euch sagen: Mit getrockneten Tomaten wird der Teig ein wenig feuchter, Kürbiskerne hab ich auch noch reingepackt – mmmhm. Sieht dann so aus:
Als nächstes folgt wohl der Versuch mit Bärlauch, ich geh dann mal ernten…
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