Bunte Eier gehören laut Brauchtum einfach dazu. Anstelle von chemischen Eierfarben lassen sich zum Färben so manche Kräuter und Lebensmittel verwenden. Aber nicht nur Eier lassen sich färben: Habt ihr als Hingucker für den Ostertisch auch schon mal rotes oder grünes Brot probiert?
Wer Wert auf eine bewusste Ernährung legt, achtet meist darauf, biologische oder selbstgezogene Nahrung zu sich zu nehmen. Für Eier von freilaufenden, glücklichen Hühnern nimmt man den Weg zum Bauern gerne in Kauf. Wenn es dann aber um traditionelle Feste geht – etwas, das doch „immer schon so war“ –, vergessen wir oft, uns auch hier Gedanken zu machen. Industriell gefärbte Eier hüpfen einfach schneller ins Osterkörbchen, als die Kleckserei zuhause vonstatten geht. Dabei kann das Experimentieren richtig Freude machen und auch die Kinder zum Mitgestalten animieren.
Für Groß und Klein ist es eine interessante Erfahrung, das Färben mit Pflanzen zu ergründen. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass mit Rotkraut gefärbte Eier durch Zugabe von Speisesoda grün werden können? Oder dass Holundersaft ein schönes Blau ergibt? Auch Walnuss, Birke, Matetee, Rote Rüben, Kurkuma oder Heidelbeeren eignen sich für eine natürliche Färbung.
Dafür muss man auch gar nicht viel Zeit einplanen, wie unter anderem Andrea Krüger und Michaela Rüdebusch in der Facebook-Gruppe „Heil- und Wildkräuterliebe“ detailliert erläutern:
Im Sud folgender Pflanzen aus jeweils 500 ml Saft/Wasser die Eier 10 Minuten garen lassen:
Blau: Holundersaft, Rotkraut
Braun: Walnussschalen (stark zerstoßen), schwarzer Tee oder Zwiebelschalen
Gelb: Kamille, Curry, Kurkuma, Johanniskraut
Hellgelb: Birkenblätter, Gelbwurz, Färberkamille
Grün: Spinat, Brennnessel, Matetee, Rotkraut (gemeinsam mit Speisesoda)
Rot: Rote-Rüben-Saft (unverdünnt) oder Krappwurzel
Hellrot: Rotbuschtee
Violett: getrocknete Heidelbeeren oder Heidelbeersaft
Das beste Ergebnis kann selbstverständlich mit weißen Eiern erzielt werden. Gibt man ein wenig Essig dazu, färben sie sich intensiver. Die Farbe ist meist nicht ganz so kräftig wie mit künstlichen Stoffen, sondern zeigt sich pastelliger. Zusätzlichen Glanz verschafft man den natürlich bunten Ostereiern durch eine Abreibung mit Speiseöl – oder ganz im Stil unserer Großmütter früher mit einer Speckschwarte.
Um die zart gefärbten Eier mit Mustern zu verzieren, bieten sich unterschiedlichste Techniken an. Loch-Verstärkungsringe aus dem Bürobedarf zaubern nette Tupfen, Gummiringe kreisförmige Streifen. Ein besonderes Highlight solcher natürlichen Ostereier macht man anhand von Blättern oder Blüten, wie Uli von lowredeyes.at zeigt:
Die Färbefreude für das Osterfest nimmt damit aber noch lange kein Ende! Kennt ihr rotes oder grünes Brot? Überrascht eure Gäste, indem ihr zur Osterjause diesen Hingucker serviert. Für grünes Brot wählt am besten die Vogelmiere als natürliches Färbemittel. Im Gegensatz zum dunkleren Grünton von Spinat färbt die Vogelmiere in kräftig grellem Grün. Als helles Germteig-Gebäck mit Buttermilch oder Faltenbrot samt Wildkräuterfülle erfreut es Gaumen und Augen.
► Hier geht’s zum Rezept: Grünes Brot backen.
Um rotes Brot zu erhalten, mengt einfach unter ihr übliches Brotrezept frische geraspelte Rote Rübe oder Rote-Rüben-Saft. Bedenkt dabei aber dessen Süße und erhöht gegebenenfalls den Salzanteil.
Ich habe hierfür einfach mein superschnelles Brotrezept abgewandelt:
700 g Mehl
500 ml Wasser
1 rote Rübe
1 EL Honig
1 Schuss Essig
1 Pkg. Weinsteinbackpulver
3 TL Salz
2 EL Brotgewürz
6 EL Körner (Sesam Leinsamen, Sonnenblumen, Nüsse)
Alle Zutaten mischen und mit den Knethaken des Mixers oder der Küchenmaschine verarbeiten. In eine Brot- oder mit Backpapier ausgelegte Kastenform geben, nicht gehen lassen. Mit lauwarmem Wasser bestreichen, mit einer Gabel mehrmals einstechen. Im Rohr (ohne Vorheizen) bei 200 Grad 1 Stunde backen.
Die Idee für’s Rote Brot stammt übrigens aus Sophias Veganer Welt. Danke für die bunte Anregung!
Und das superschöne Beitragsfoto ist von Uli – auf ihrem Blog The Lowredeyes Exp. findet ihr nicht nur die tollen Gänseblümchen-Eier, sondern auch noch weitere natürliche Färbetricks und einen ganzen Haufen Naturgeschichten.
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Mei sooo bunt – scheeen ;-) glg Uli
Ja so scheeen – u.a. mit deiner Hilfe :-D
Liabste Grüß ins Tiroler Land!