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Mein Hausberg: Der Schoberstein

3. Februar 2016 , In: Freizeit, Natur
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Gut ist: über den Dingen zu stehen

Ich liebe das Wandern. Das ist kein Geheimnis. Ich liebe es, hinaufzumarschieren. Runter freut mich meistens eher nicht so, denn auffi muas i, net owi – sagt ja auch kein Mensch und das wird schon seine Gründe haben. Also rauf auf den Berg, gerne lange und zäh wie bei den Tagesetappen vom Alpe Adria Trail, den ich vor mittlerweile eineinhalb Jahren mit zwei Freundinnen und meiner ebenso bergliebenden Mum für fünf Tage (und acht Tagesetappen) gewandert bin. Wenn Zeit ist und sich ein paar Abenteuerlustige zusammenfinden, darf es dann auch mal die „kurze“, nur rund 25 Kilometer lange Strecke des Bergmarathons Derfler X-treme sein, dem ich nach meiner zweiten Teilnahme im Vorjahr einen Beitrag gewidmet habe.

Damit man für solche Ausflüge aber über einen gewissen Grad an Fitness verfügt, sollte man wohl auch während des Jahres etwas trainieren. Und weil halt leider nicht immer Zeit für eine Tagestour ist, ist es hilfreich, sich Trainingsberge in der Umgebung zu suchen. Wir hier im Alpenvorland sind in der glücklichen Lage, solche in greifbarer Nähe zu haben. Mein mit Abstand liebster Berg ist vieler Ortsansässiger Hausberg: der Schoberstein in Ternberg (1285 m). Es lohnt sich auf alle Fälle auch ein Tagesausflug hierher, da man schöne, längere Runden wandern, im Schobersteinhaus sogar übernachten und sowieso lecker speisen oder danach in Trattenbach beim Alpengasthof Klausriegler in die gemütliche Stube und den lauschigen Gastgarten einkehren kann.

goodblog - Mein Hausberg: Der Schoberstein - Schobersteinhaus Sonnenaufgang

Hat man den Gipfel wie ich in den letzten Jahren gefühlte tausend Mal bestiegen, darf man auch mal abwechseln. Wochenends gediegen vor der Hütte in der Sonne sitzen und entspannen, am Feierabend aber rasch hinauf, vielleicht nicht mal auf ein leckeres Zirbenschnapserl rein, weil ohnehin Ruhetag ist, und direkt wieder runter ins Tal. Das geht sich dann inklusive Fahrzeit aus der Gegend um Steyr in rund drei Stunden aus und kann an Sommertagen frühmorgens erklommen den Büroalltag massive erleichtern. Grad gestern sind wir wieder einmal um 16:00 Uhr hinauf gewandert, was um diese Jahreszeit natürlich die Stirnlampe für den Abrutsch (kann schon mal etwas gatschig sein, wenn der Schnee kürzlich erst weggeschmolzen ist) äh Abmarsch erforderlich macht. Diese kleine Sporteinheit nach der Bürostuhlakrobatik des Arbeitstages brachte mich auf die Idee, einen Artikel mit euch zu teilen, den ich mal für die Hochglanz-Sonderbeilage Die Steyrerin des Magazins Die Oberösterreicherin verfasst habe. Viel Freude beim Lesen und noch viel mehr bei zukünftigen Wandertouren! Vielleicht lotse ich ja mit diesem Appetitanreger noch mehr Naturliebhaber und Bergfexe aufs Voralpen-Juwel, wie es mir auch bei Doris von dorisworld.at gelungen ist :-)

goodblog - Mein Hausberg: Der Schoberstein - Artikel aus Die Steyrerin

Der Artikel in der Steyrerin: Warum in die Ferne schweifen…

 

Warum in die Ferne schweifen…

 Es reicht, wenn der Blick es tut! Und wo hat man den besten Ausblick? Ja, richtig! Von etwas weiter oben. Wie gut, dass in unmittelbarer Nähe der Stadt Steyr ein oft als die erste „richtige“ Erhebung der Alpen – vom Flachland aus betrachtet – gehandelter Berg prangt: der Schoberstein.

 Er ist längst kein Geheimtipp mehr. Wander- und Trekkingfreunde haben ihn sich genauso erschlossen wie Mountainbiker und Paragleiter. Der Schoberstein bietet so viele Facetten, dass er sich als Naherholungsgebiet sämtlicher Bergfreunde einen Namen gemacht hat.

Wohin?

Dieser 1.285 Meter hohe Berg thront im Reichraminger Hintergebirge, direkt am Beginn des Nationalparks Kalkalpen. Er liegt genau an der Gemeindegrenze zwischen Ternberg und Molln; von beiden Seiten führen gut beschilderte Wanderwege zum Gipfel. Von Steyr aus empfiehlt sich die Ternberger Variante: Dem rechten Ennsufer entlang führt der Weg erstmal nach Trattenbach, ins „Tal der Feitelmacher“. Wenn vor der Wanderung etwas Zeit ist, empfiehlt es sich, sich schon hier ein wenig umzusehen: Seit Beginn des 16. Jahrhunderts werden in Trattenbach Taschenfeitel, die sogenannten „Trattenbacher Zauckerl“, hergestellt. Sie wurden seit jeher aus hochwertigem Scharsachstahl gefertigt, was insofern bemerkenswert ist, als dieses Metall sonst größtenteils der Waffenherstellung vorbehalten war. Diese Messer sorgten lange für das Wohlergehen der Trattenbacher. Heute gibt es an Ort und Stelle ein lebendiges Museumsdorf mit der Drechslerei als Highlight.

Wem dann schon nach einer Stärkung gelüstet, dem sei die Drah-Hütt’n am Ende des Themenwegs empfohlen; hier gibt’s bodenständige Hausmannskost. Ganz sportliche haben hierfür übrigens beim Aufstieg keine Zeit und wählen die direkte Fußmarsch-Variante vom Trattenbacher Bahnhof hinauf zum Schoberstein.

Alternativ fährt man mit dem Auto durch Trattenbach und hält sich rechts, um zum Gasthaus Klausriegler zu gelangen. Die Bergtour startet man vom gebührenpflichtigen Parkplatz. Nach einer Einkehr wird man allerdings von den netten Wirtsleuten von der Gebühr befreit.

Auffi muas i

Auffi auf den Berg zieht es einen nicht nur auf den Watzmann. Kommt man an einem sonnigen Wochenendtag zum Ausgangspunkt, kann man sich ob der vielen hier geparkten Autos oftmals davon vergewissern, dass es am Berg nicht einsam und langweilig wird. Der Schoberstein hat sich als beliebter Treffpunkt etabliert. Das bedeutet aber keineswegs Stress oder zu viele Menschen – der Berg bietet genug Ruhe und Platz für alle.

Gleich nach der steilen und bei feuchtem Wetter oftmals etwas rutschigen Wiesenpassage zum Start führt der Weg in einen schattigen Wald. Hier geht’s über Stock und Stein auf einem breiten Weg nach einigen Kehren zum ersten Weideboden. Nachdem wir unterwegs sind, um den Blick schweifen zu lassen, sollte man eines nicht übersehen: Von hier aus eröffnet sich zum ersten Mal das Panorama das Ennstal auswärts Richtung Steyr.

Nach der Querung einer Forststraße wandert man erneut durch einen Wald, um sich dann mit einer schwierigen Entscheidung konfrontiert zu sehen: Soll’s am gemütlichen Weg weitergehen – oder wählen wir lieber der Schinder? Diese etwas steilere Variante überrascht besonders im späten Frühjahr im oberen Bereich mit einer wundervollen Dotteblumen-Wiese.

Erreicht man schließlich den Sattel zwischen Schoberstein und Pfaffenmauer, steigt der Weg nur mehr wenig an. Gemütlich marschiert man die letzten Meter über offenes Weidegebiet und genießt den Ausblick und vielleicht auch die mildere Bergsonne.

Gipfelsieg

Und wieder steht eine Entscheidung an: Zuerst zur Rast ins Schobersteinhaus, zum ersten, oder zum zweiten Gipfel? Egal, wie die Wahl ausgeht: Von der Aussichtskanzel beim Gipfelkreuz eröffnet sich ein beeindruckender Rundumblick. Einerseits auf mächtige Gebirgskulissen, auf der anderen Seite auf die sich breit vor einem entfaltenden Tallandschaften von Enns- und Steyrtal sowie Breitenau.

Diesen Moment des Innehaltens kann man am Schoberstein ganz unabhängig von der Jahreszeit genießen. Auch im Winter sind die Wege von den vielen Bergliebhabern gut gespurt.

 

Weitere Informationen zum Hausberg Schoberstein:

Das Schobersteinhaus auf Facebook: Schobersteinhaus – hier gibt’s auch laufend aktuelle Infos zu Öffnungszeiten, gelegentlich Tagesgerichten, Wetterlage und aktuelles Bildmaterial

goodblog auf Facebook, falls ihr mir noch nicht folgt: goodblog – ich kann einfach nicht anders, als immer mal wieder schöne Bilder vom Lieblings-Hausberg zu posten

Streckendetails und Wegbeschreibung vom Nationalpark Kalkalpen: Schoberstein (vom Gasthaus Klausriegler)

Variante auf den Schoberstein von Molln: Wizis Bergwelt – hier findet man übrigens seeeehr viele detailreich portraitierte Toureninfos

Bilder:

Ein paar von meinen Millioooonen Bildern zeige ich euch gerne an dieser Stelle:

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    • Uli
    • 3. Februar 2016
    Antworten

    Ach, wie idyllisch, sehr schön hast du es. Wir wohnen ja direkt im Hotspot der Alpinerei, deswegen sind sehr viele Touren überlaufen und das ist so gar nicht mein Fall.

    Gott sei Dank ist meine bessere Hälfte auch mein personal Mountain-Guide und er findet immer „a Steigerl“ abseits der Massenbewegung :-)

    Wenn du mal in Tirol bist, besser gesagt Stubaital, musst du unbedingt auf die Rinnenspitze, mein aboluter Lieblingsgipfel und so gut wie top secret :-)

    LG Uli

  1. Antworten

    Ach wie wundervoll! Ich kann deine Liebe zu den Bergen sehr gut verstehen, denn mir geht es genauso. Leider haben wir hier im Ruhrgebiet lediglich Hügel, aber wir fahren gerne in die Pyrenäen oder in die Alpen um dort Urlaub zu machen und diese unfassbar schöne Natur zu genießen. Deine Bilder lassen mich auch schon wieder gedanklich in die Ferne (für uns ist es ja Ferne) schweifen und am liebsten würde ich gleich los!
    Danke für diesen tollen Beitrag!

    viele Grüße
    Rebecca

      • Carmen
      • 10. Februar 2016
      Antworten

      Vielen lieben Dank für deine Worte, Rebecca! Das freut mich sehr, dass dich der Artikel über mein Lieblingsbergerl ein wenig zum Träumen inspiriert. Und vielleicht lockt’s dich ja in die schönen Alpen, wenn mal Zeit ist :-)
      Beste Grüße,
      Carmen

      • Carmen
      • 10. Februar 2016
      Antworten

      Liebe Uli,
      hehe, danke vielmals, dass du hier deinen Geheimtipp im fast privaten Umfeld mit mir teilst :-D
      Das glaub ich, dass im Tiroler Land, dem Bergmekka schlechthin, auch viele Leute unterwegs sind. Aber es gibt zum Glück ja so viele – und ich mag ja ehrlich gesagt grad die Möglichkeit, schon alleine durch die unterschiedliche Zeit der Besteigung ganz andere Situationen anzutreffen. Wenn ich Sonntag Mittag aufs Schobersteinhaus gehe, ist mir bewusst, dass Zeltfestcharakter herrscht; feierabends oder frühmorgens gibt’s allerdings die realistische Möglichkeit, die Ruhe am Berg vorzufinden. So abwechslungsreich wie wundervoll, ganz nach meinem Geschmack :-)
      Alles Liebe,
      Carmen

  2. Antworten

    Hallo Carmen, habe erst jetzt gerade deinen wunderbaren Bericht und vor allem die Fotos gesehen. Vorallem die Fotos der Hammer. Ich muss echt da mal aufi im Frühling Frühling oder Sommer. Das aufi gehen kann ich dir nachempfinden… ich geh auch lieber rauf … und liebet lang und ausdauernde Strecken. Vielleicht schaffen wir es heuer wirklich mal zusammen, würde mich freuen :-) Ps: des extreme wandern klingt spannend… vielleicht sollte ich da amol mit. danke für deine tipps generell… das trifft fast immer meinen geschmack…und i hab immer recht a freud damit ghabt. so ich geh jetzt kochen. bis dann liebe carmen und ich freue mich schon auf stories aus mailand. lg doris

      • Carmen
      • 20. Februar 2016
      Antworten

      Vielen Dank für deinen Kommentar, liebe Doris!
      Das freut mich, ich wollt dir eh noch mal zeigen, dass es sich beim schönen Wetter echt lohnt :-)
      Es ist sehr schön zu lesen, dass du mit meinen Tipps was anfangen kannst. So soll’s sein, so wünsch ich mir das :-) Wird sicher bald mal wieder mit einem Treffen passen, und wenns dann endlich wieder ein OÖ-Treffen wird.
      Ganz liebe Grüße, ein schönes Wochenende wünsch ich dir!

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