Liebe Leute, es ist nun kein Geheimnis mehr: Nach der unglaublichen Woche bei der #storybase2017 (Bericht folgt!) in Saalbach ersehnte mein Körper Ruhe. Wer mir auf Facebook und Instagram folgt, hat wohl mitbekommen, dass mich direkt im Anschluss eine ausgewachsene Bronchitis samt Fieber und allem, was dazugehört, flachgelegt hat. Jetzt ist es selbstverständlich nicht so, dass mich mein erster Weg in die Hände der Schulmedizin führt – auch, wenn ich zwischenzeitlich beim Hausarzt war, weil das Fieber nicht sank. Das möchte ich euch auch dringend ans Herz legen! Im Krankheitsfall sollen euch meine natürlichen Hilfsmittelchen stets als Unterstützung dienen. Eine ordentliche Diagnose ersetzen meine Ratschläge aber niemals.
Jeeeedenfalls aktivierte ich augenblicklich alle mir verfügbaren Kräfte (keine), um zu besorgen, was bei Husten und Schlappheit Linderung bringen kann. Mama, Papa, Oma und selbstverständlich Freund sei Dank, dass sie mir in meiner misslichen Lage zur Seite standen (und für mich einkaufen gingen). Das Ergebnis möchte ich euch unbedingt mitteilen, da ich tatsächlich noch niemals von einem Husten weniger geplagt wurde! Obwohl er der Ausgangspunkt meiner Erkrankung ist, schaffte ich es mit einigen wirkungsvollen Tricks, den Reiz zu mildern und das Abhusten zu erleichtern.
Die Grundzutaten für Hausmittel gegen Husten kommen in den meisten Küchenschränken ohnehin vor. Wer wie ich allerdings die Wochen zuvor mehr verreist als zuhause verbracht hat, tut gut daran, sich beispielsweise frischen Kren und schwarzen Rettich zu besorgen. Um dann folgendes daraus zu zaubern:
Mein Highlight ist definitiv der selbstgemachte Hustensirup aus schwarzen Rettichwurzeln. Dieses Hausmittel gegen Husten kannten bereits unsere Vorfahren. Und ich trau mich wetten, dass auch deren kleine und größere Kinder bereits darauf abfuhren!
So einfach, so gut:
Man nehme einen schwarzen Rettich, halbiere ihn und höhle ihn aus, sodass allerdings noch genügend Fruchtfleisch übrig bleibt. Mit einer Stricknadel (oder, falls nicht verfügbar, einer Messespitze) steche man ein Loch durch den Boden. Den Rettich mit Kandiszucker füllen, in ein Glas geben und warten, bis der Saft tropft. Was meiner Meinung nach überraschend flott passiert, wie ihr hier sehen könnt:
Das Ganze sollte möglichst warm stehen.
Wenn ihr das Gefühl habt, dass sich kein Saft mehr löst, könnt ihr übrigens noch eine Schicht Fruchtfleisch entfernen und neuen Zucker nachfüllen. Der frische Saft tröpfelt dann wieder ein wenig weiter.
So sieht’s nach der ersten Nacht aus:
Und so, nachdem nochmals ein wenig ausgehöhlt wurde:
Wieder ein wenig neuen Kandiszucker dazu:
Eine Variante ist es, dem Rettich nur das obere Käppchen abzuschneiden und nach dem Befüllen mit Zucker wieder aufzusetzen. Ich wollte selbstverständlich eher in die Großproduktion gehen und hab deshalb beide Teile gefüllt und schlussendlich mit einem kleinen Deckelchen versehen.
Achtung: Einzig auf die Schimmelbildung solltet ihr Acht geben. Erfahrungsgemäß setzt die Wurzel dort, wo der Saft runtertropft und sie daher feucht bleibt, am Tag 4 Schimmel an. Rechtzeitig entfernen und den gewonnenen Saft im Kühlschrank lagern.
Wer getrocknete Wacholderbeeren vorrätig hat, kann diese ebenfalls als Hausmittel gegen Husten nutzen. Eine Handvoll Beeren mit ein wenig kochendem Wasser, etwa 300 ml, überbrühen, eine Nacht stehen lassen. Nächsten Tag kurz aufkochen, wenn gewünscht mit Zucker ergänzen und so zu Sirup einkochen.
Dass ich auf die Heilkraft unserer Bäume stehe, muss ich vermutlich nicht nochmals näher erläutern. In sämtlichen Hustensäften, Erkältungsbädern, Bronchialsalben (mein Tipp als Ergänzung zu Selbermach-Produkten: Luuf mit ätherischen Ölen*) sind Fichten- und Tannenextrakte enthalten.
Nachdem nun bald der Frühling vor der Tür steht, behaltet bitte im Hinterkopf, dass ihr unbedingt frische Wipferl sammeln müsst! Schmeckt super und ist der ideale Hustensaft. Das Rezept findet ihr hier am goodblog: Wipferlsirup selbstgemacht
Ein Klassiker der Hausmittel gegen Husten: Thymian. Als Saft, aber auch ganz klassisch zum Tee. Ich trinke seit Tagen Zitronenthymian-Tee mit Honig. Die Wildform, der Quendel, ist natürlich mindestens so gut geeignet. (Ist mir aber erst heute eingefallen, dass ich am Dachboden meines Elternhauses noch ein Bündel hängen hab, haha)
Wunderbar desinfizierend und anregend wirkt Kren. Äußerlich ein perfektes Hausmittel gegen Husten, um die Durchblutung im Brustraum anzuregen.
So einfach, so gut:
Ein paar Löfferl frisch geriebenen Kren mit etwas Mehl und Wasser vermengen, sodass eine feuchte, streichfähige Masse entsteht. Auf ein Stück Küchenrolle geben, Tuch und Wärmflasche darüber und sehen, wie lange man es aushält. Danach ruhen.
Den Krenwickel einmal täglich für mehrere Tage anwenden.
Achtung: Der Krenwickel wirkt durch die Senföle stark hautreizend. Besser nach 5 Min. nachsehen, wie die Haut reagiert. Ich lasse den Wickel durchschnittlich etwa 7 Min. auf der Haut. 10-15 Min. reichen wohl aus; lässt man den Kren zu lange einwirken, kann ein mit Sonnenbrand vergleichbarer Hautzustand eintreten.
Der Hustenhonig verspricht Linderung für den Hustenreiz und ist wohl natürliches Antibiotikum in geballter Ladung – sagt man diese Eigenschaft doch sowohl dem Kren, als auch dem Honig selbst nach. Wenn man schon dabei ist und für den Krenwickel frischen Kren reibt, kann man doch auch gleich ein wenig davon in etwas Honig geben. Vermengen, mehrmals täglich ein Löfferl genießen. Ist ein bisserl scharf, aber schmeckt richtig heilsam.
Übrigens, wer einen Thermomix zuhause hat und im kranken Zustanden nicht die Kraft aufbringen mag, den Kren eigenhändig zu zerkleinern: 3 Scheiben von ca. je 0,5 cm Dicke bei Stufe 7 aufs laufende Messer fallen lassen und gut ist’s.
Habt ihr vielleicht schon mal von Bienenwachs-Kompressen bei Bronchialbeschwerden gehört? Ganz einfach geht das mit Wachsplatten vom Imker oder aus der Apotheke (übrigens genau die gleichen, die ich wie z. B. hier zum Verfestigen der Salben verwende). Auf die Brust legen, Wärmflasche darauf, eventuell ein dünnes Tuch dazwischen, um die Wärmflasche nicht einzusauen, ruhen.
Wer dann vielleicht auch noch von Schnupfen oder gar Stirnhöhlen- sowie Kieferhöhlen-Schmerzen geplagt wird, verschafft sich ebenfalls mit Wärme und einem kleinen Hausmittelchen Abhilfe. Leinsamen, wie ihr ihn unzerkleinert vom Brot oder Frühstück kennt, in ein Stofftaschentuch geben, gut zusammenbinden, im Backrohr aufwärmen und auf die betreffende Stelle legen. Ganz nach Wunsch kann zuvor auf Stirn/Kiefer noch ein wenig Luuf aufgetragen werden.
Während all dieser Empfehlungen darf nicht darauf vergessen werden, genügend zu trinken, um das Abhusten des Schleims so einfach wie möglich zu machen. Außerdem hat der Körper bei erhöhter Temperatur ohnehin durch das Schwitzen seine Flüssigkeitsbilanz auszugleichen.
Die Lungen sind möglichst warm zu halten. Ich tippe euch diese Zeilen lässig zurückgelehnt, damit die Wärmflasche auf meiner Brust liegen bleibt. :-)
Frische Luft durch Stoßlüften ist wichtig, bei kalter Temperatur hinausgehen aber bis aufs unbedingt nötige Minimum zu reduzieren.
Zu guter Letzt: Schlafen, schlafen, schlafen! Nur bei Ruhe kann sich unser Körper ideal regenerieren.
In diesem Sinne: Passt auf euch auf, gute Besserung!
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Gerade in der Schnupfenzeit sind das wirklich wertvolle Tipps – das mit Rettich habe ich schon ein paar Mal gesehen, konnte mir aber nicht erklären für was es sein soll :D
Alles Liebe, Christina
http://www.christinawaitforit.com
Hehe, ich hab den Rettich ehrlich gesagt auch viel länger vom Hörensagen gekannt, denn als Hustensaft. Aber wenn man einmal auf den Geschmack gekommen ist, kann man es sich kaum mehr ohne ihn vorstellen :-)
Beste Grüße,
Carmen
Hallo Carmen,
vielen Dank für diesen tollen Beitrag – da hast du ja einiges verarbeitet :) Die Version mit dem Rettich kannte ich persönlich noch gar nicht. Wir nutzen immer die Zwiebel-Honig-Variante – da bildet sich schon nach ein paar Stunden ein guter Sud, den man anwenden kann. Mit dem Rettich würde ich es jedoch auch gern ausprobieren, denn von der Wurzel hab ich schon einiges Gutes gehört. Welchen Rettich würdest du bevorzugen? Den vom Markt oder aus dem Einzelhandel? Ich bin mir in solchen Dingen immer recht unsicher und zähle auf deine Meinung :)
Beste Grüße
Janine
Liebe Janine,
vielen Dank für dein Feedback :-) Zwiebel, vor allem auch zum Auflegen (auch bei Insektenstichen!), kenn und verwende ich ab und an auch. Wollt ich aber ehrlich gesagt dieses Mal nicht machen, da ich mich zu krank zum ständig Duschen gefühlt hab und nachm Zwiebel-auflegen stinkt man schon ordentlich, haha :-D
Mit dem Rettich hat man eben auch innerhalb weniger Stunden einen tollen Hustensaft. Ich würd ihn natürlich nach Möglichkeit am Markt, beim Bauern (vielleicht hast ja einen Hofladen in der Nähe?) oder halt im Geschäft (wenns ihn gibt in Bio-Qualität) kaufen.
Liebe Grüße,
Carmen
Das ist ja spannend, vor allem der erste Tipp. Und vor allem deshalb, weil ich es gerade gut brauchen kann. Mal schauen, ob ich diesen Rettich hier bekomme. Und wieviel Saft nimmst du dann wann zu dir?!
Das denk ich schon, also bei uns liegen sie noch in den Gemüseregalen der Geschäfte und Bioläden.
Eigentlich wann ich grad Lust hatte (= oft :-)), morgens und abends und ev. dazwischen. Kommt drauf an, wieviel noch da ist. Aber der kann ja auch nicht schaden, denk ich :-)
Liebe Grüße und gute Besserung!