Im Frühling haben wir ihn bereits groß angekündigt: den Holunder – oder Holler, wie er in Teilen Österreichs auch genannt wird.
Hat jemandem der frische Herbstwind eine Schnupfnase beschert oder gar einen grippalen Infekt dagelassen hat, kann er sich freuen, wenn getrocknete Holunderblüten vorrätig sind. Denn diese fördern als Tee das Ausschwitzen und helfen dem Körper so, gegen die unliebsamen Symptome anzukämpfen. Damit es aber erst gar nicht so weit kommt, sollte man regelmäßig von den Früchten des Holunderstrauchs zu essen. Bloß keinesfalls die rohen Beeren naschen! Diese sind leicht giftig und wirken abführend.
Viele Menschen, insbesondere die ältere Generation (meine Oma!), schwört von jeher auf die Wirkung des Holunders. Fragt man die Großeltern, wird man kaum welche finden, für die es nicht gebräuchlich war, Holunderbeeren per Dampf zu entsaften, Marmelade oder Hollerröster daraus zu kochen. Das ist durchwegs seinen heilsamen und vorbeugend immunstärkenden Eigenschaften sowie der fast überall reichlichen Verfügbarkeit zu verdanken.
Oft ist Holunder am Wegesrand zu finden
Ein Prachtexemplar von Holunderstrauch
Zudem schmeckt Holunder ausgezeichnet. Er muss aber unbedingt vorab verarbeitet, also erhitzt, werden, um bekömmlich zu sein. Nur durchs Kochen zersetzt sich das leicht giftige Glykosid im Holler, wodurch wir ihn bedenkenlos essen und trinken können. Auch das Trocknen der Beeren ist eine gängige Variante des Haltbarmachens. Es dient allerdings lediglich der späteren Zubereitung, da durch Trocknen oder Dörren die Stoffe nicht zerstört werden.
Um das Abwehrsystem das ganze Jahr hindurch tatkräftig zu unterstützen, empfiehlt sich das Entsaften und lagern in kleinen Flaschen. Regelmäßig ein Stamperl davon getrunken tut uns das mindestens so wohl wie der gerade sehr angesagte Aroniasaft.
In kleinen Portionen ist übrigens auch der Hollerlikör eine gute, aromatische Idee. Dafür entsaftet man die Beeren ebenfalls vorab und gibt etwas Zucker, Zimt und Weingeist dazu.
Jedenfalls hoff ich, ihr habt noch etwas von eurer Ernte übrig! Denn ich hab hier einen extra-gschmackigen Tipp für euch, direkt aus Omas Küche.
Was nämlich im Hause Hafner allerdings die geläufigste Verarbeitungs-Variante ist: Hollerkoch bzw. Hollerröster mit Grießkoch. Dafür wird bereits im Herbst alles vorbereitet und die Beeren gemeinsam mit je ein paar Zwetschken portionsweise eingefroren. Später kocht die Oma das dann folgendermaßen:
Für den Röster:
Einige Händevoll reife Holunderbeeren
1 Apfel
ein paar Zwetschken
1 Pkg. Vanillepudding (alternativ: Speisestärke)
Wasser
Zucker nach Geschmack
Für den Grießschmarrn:
Milch
Grieß
Butter
Mmmhmalzeit!
Hier findet ihr übrigens außerdem die Rezepte von Holunderblütengelee mit Orangen, Holunderblütencurd sowie Holunderblütenlikör.
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Ich habe heuer im Herbst auch zum ersten Mal Hollerröster eingekocht, der hat mich sicher durch die Schnupfenzeit gebracht. Ich versuche eigentlich generell mein Immunsystem das ganze Jahr über zu stärken. Über den Winter habe ich zusätzlich Selen eingenommen, welches auch dazu beiträgt das Immunsystem zu stärken.
Alles Liebe,
Vanessa