Jetzt ist die Zeit, in der gerade alles voll in Saft und Kraft steht. Die beste Gelegenheit, um den Duft der aromatischen Holunderblüten einzufangen. Das gelingt hervorragend mit dem allseits bekannten Hollersaft, aber auch als Likör sollte man die Haus- und Heilpflanze nicht unbeachtet lassen. Darum noch schnell ein paar Dolden pflücken, denn nach den heißen letzten Tagen ist er schon fast verblüht!
Meine Variante beinhaltet:
Die Holunderblüten möglichst nicht waschen, um den duftenden Blütenstaub zu erhalten. Am besten an einem Tag voll Sonnenschein um die Mittagszeit pflücken, denn dann entfalten sie das intensivste Aroma. Kleine Tiere lieben dieses aber auch, daher sorgfältig von Käferchen etc. befreien. Achtung: Je länger die Hollerbüsche schon blühen, desto wahrscheinlicher haben sich Blattläuse auf den Stängeln und Blüten niedergelassen.
Die Blüten so gut es geht vom Grün befreien und in ein weites Ansatzgefäß geben.
Unbehandelte Limetten heiß abwaschen und in Scheiben schneiden.
Rohrzucker, Limettenscheiben und Wodka über die Holunderblüten geben. Verrühren, luftdicht abschließen.
6 – 8 Wochen an einem sonnigen Platz stehen lassen, gelegentlich umrühren. Danach durch ein Tuch oder Kaffeefilter abseihen, Holunderblütenlikör genießen!
Meine Rezepte kommen weitgehend ohne Mengenangaben aus, da ich diese gerne nach Gefühl zusammensetze. Am Bild ist ein 5-Liter-Glas zu sehen, darin schwimmen in zwei 0,7er-Flaschen Wodka jede Menge Blüten, vier sehr kleine Limetten, etwa 250 g Zucker. Ich bevorzuge diese Methode, da mir Likör häufig zu süß ist. Nach ein paar Wochen kann per Kostprobe entschieden werden, ob noch Zucker zugesetzt werden soll. Sollte der Likör insgesamt zu stark sein, kann der Zucker in etwas Wasser aufgekocht und der Holunderblüten-Likör mit der Zuckerlösung gestreckt werden.
Update 2016:
Die Erfahrung aus dem vorigen Jahr hat ergeben, dass mir die Limetten im Holunderblüten-Likör durch die lange Ansetzdauer fast ein wenig zu intensiv wurden. Ich lege euch regelmäßige Kostproben (mmmhmmm :-)) ans Herz, um es nicht zu Übersehen. Vermutlich reichen auch drei oder vier Wochen für ein leckeres Ergebnis aus.
Auch getrocknet machen sich die Blüten supergut! Dafür einfach die selbe Erntemethode anwenden, Blüten auf einem Geschirrtuch oder Küchenrolle ausbreiten und in der Sonne oder auf einem heißen, hellen Dachboden trocknen.
Holunderblüten besitzen schweiß- und harntreibende Eigenschaften. Das fördert die Entgiftung und wirkt im Falle einer Erkältung, Schnupfen und Fieber wohltuend auf das Wärmezentrum des Körpers. Dafür die getrockneten Blüten mit heißem Wasser übergießen, fertig ist der Holunderblütentee! Dieser hilft außerdem aufgrund seiner stoffwechselanregend Wirkung bei Rheuma sowie Gicht und wird seit jeher gegen Angst und Depression sowie für einen erholsamen Schlaf eingesetzt.
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