Der Rote Klee enthält Stoffe, die dem menschlichen Östrogen sehr ähnlich sind.
Etwa ab Mai blüht er auf vielen Wiesen und Weiden: der Wiesenklee, auch Rotklee genannt. Den ganzen Sommer hindurch frischen die runden Blütenköpfchen als Farbtupfer das satte Grün auf. Oft in Gruppen, mancherorts aber auch nur sehr vereinzelt findet man diese Wildblume – ganz im Gegensatz zu den Kulturformen des Rotklees, die häufig auf Äckern angebaut werden.
Dass der Klee in der Landwirtschaft zum Einsatz kommt, hat einen ganz einfachen Grund: Er verbessert den Boden, auf dem er wächst. Rotklee, aber auch Weißklee, wird als natürlicher Gründünger verwendet. Er nimmt Stickstoff aus der Luft auf, vermag diesen zu binden und in weiterer Folge für die Pflanze als Nährstoff verfügbar zu machen. An seinen Wurzeln leben sogenannte Knöllchenbakterien, die für diesen Austausch verantwortlich sind. Diese begünstigen die Entstehung von Proteinen – und pflanzliches Eiweiß wird von Mensch wie Tier gleichermaßen begehrt. Dies wussten übrigens schon die Bauern im 18. Jahrhundert. Selbst damals säte man bereits Wiesenklee aus.
Verwandtschaft: Der weiße Klee
Roter und weißer Klee finden als Futterpflanze in der Viehwirtschaft liebgewonnene Anwendung, dienen aber auch den Bienen als Weide. Wer viel Klee im Garten und einen Bienenstock in der Nähe hat, weiß, wie wichtig sorgfältiges Schauen ist, um im Sommer nicht ständig auf einen kleinen Brummer zu treten. In Zeiten, in denen wir auf unsere Bienen gut Acht geben müssen, ist es jedenfalls zu empfehlen, ein wenig Klee im Rasen zuzulassen.
Seine Fähigkeit, Stickstoff umzuwandeln, ist aber wahrlich nicht die einzige bemerkenswerte Eigenschaft des Klees. Man nimmt ihn so selbstverständlich und in rauen Mengen wahr, dabei ist gerade der Rotklee eine ganz besondere Pflanze. Denn nur wenige Kräuter und Nahrungspflanzen beinhalten Stoffe, die strukturell menschlichen Hormonen ähnlich sind – der Rotklee kann das. Phytohormone, diese pflanzlichen Hormone, sind streng genommen gar keine richtigen Hormone. Sie sind jenen, die der menschliche Körper produziert, allerdings in ihrer Zusammensetzung sehr ähnlich. Wir können uns das wunderbar zunutze machen: Das im Rotklee vorkommende Phytoöstrogen etwa hilft, wenn die eigene Östrogenproduktion Unterstützung braucht.
Viele Frauen haben mit einem unstimmigen Östrogenhaushalt zu kämpfen. Gerade im Wechsel nimmt das Östrogen im Körper stetig ab. In dieser Phase werden seit jeher Rotkleepräparate empfohlen. Wie man weiß, enthält Rotklee pflanzliche Hormone, die in Maßen zugeführt die Beschwerden lindern. Man kann sich hier ganz einfach selbst helfen, indem man Blütenköpfe sammelt und für Tee trocknet. Anschließend mit kochendem Wasser übergießen, zugedeckt zehn Minuten ziehen lassen. Dieser Teeaufguss eignet sich auch für eine drei- oder vierwöchige Entschlackungskur.
Rotklee bringt zusätzlich jede Menge Vitamine und Mineralstoffe auf den Teller. Frisch ist er sehr wohlschmeckend, tut gut und verfeinert Salate und Aufstriche. Wer selbst eine Kräuterbutter aus Wild- und Gartenpflanzen herstellt, sollte unbedingt für die Mischung an ein paar Rotkleeköpfchen denken.
Eine Tinktur aus Rotklee – innerlich wie äußerlich – schafft Linderung bei Ekzemen und Schuppenflechte. Rotklee kommt äußerlich auch als Beautyprodukt zum Einsatz. Einer Blütencreme aus einem Rotkleeauszug in Jojobaöl samt starker Teeabkochung, Bienenwachs und Honig sagt man verjüngende Eigenschaften nach. Ein naher Verwandter des Rotklees, der kleinblütige, kräftig gelbe Steinklee, findet ebenfalls Eingang in die Verwendung als Hautpflege. Er duftet herrlich und funktioniert nebenher als Thrombosevorbeugung.
Bei so vielen nützlichen Eigenschaften scheint es wenig verwunderlich, dass das Kleeblatt zum Glücksbringer stilisiert wurde. Vor allem die mehr als dreiblättrigen Exemplare spielen in der Mystik eine tragende Rolle. Ein vierblättriges Kleeblatt soll hellsichtig machen und schützen – aber Vorsicht! Ein fünfblättriges soll Unglück, siebenblättriges gar den Tod bringen. Wisst ihr was? Wir essen und trinken ihn lieber!
3 Hände Rotklee-Blütenköpfe
1 l Wasser
1 kg Zucker
1 Limette
Der Sirup ist bei reinlicher Arbeitsweise genauso lange haltbar wie beispielsweise Holunderblütensirup – mindestens ein halbes Jahr.
Tipp: Schildkröten lieben Rotklee-Blütenköpfe! Das pflanzliche Eiweiß tut ihnen als gelegentlicher Leckerbissen wohl.
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