Ich hab zwar nicht vor, hauptsächlich unter die Foodblogger zu gehen – aber gutes Essen hat schon sehr viel mit guter Laune, gutem Leben und gutem Bewusstsein zu tun. Mich zum Beispiel erdet Nahrung auf eine gewisse Art. Vorausgesetzt, es handelt sich dabei nicht um Fertigpampe. Beschäftigt man sich mit seiner Ernährung, merkt man recht schnell, wie existentiell das ist. Und zwar nicht nur das bloße Prinzip der Nahrungsaufnahme, ohne dem wir nicht überleben würden; ich meine damit vor allem, sich im Detail ein wenig genauer auseinanderzusetzen.
Womit fülle ich meinen Tank, welcher Treibstoff bewirkt was? Ich kann wirklich nur jedem nahe legen, seinen Körper als eine Art Motor zu betrachten. Je nachdem, womit ich diesen betreibe, funktioniert er auch. Langkettige Kohlenhydrate wie Vollkorngetreide, Kartoffeln oder Nüsse bieten etwa länger Energie, weil sie nicht so schnell aufgespalten werden wie kurzkettige Lieferanten, beispielsweise Traubenzucker oder Obst. Es kommt natürlich immer darauf an, was ich damit bezwecken möchte. Bin ich am Berg und brauche schnell Power, empfiehlt sich Kurzkettiges. Speise ich meinen Tank zuvor nachhaltig langkettig, wird diese zusätzliche Energiezufuhr wahrscheinlich erst später notwendig sein. Aber warum erzähle ich euch das, wenn es der Überschrift nach um Spiegelei-Kuchen geht? Weil ich Bewusstsein schaffen möchte für Ernährung. Für eine Ernährung mit viel selbst gemachtem, wo man weiß, was drinnen ist. Gerne darf dann auch mal Hochkaloriges sein – ich will nur, dass man damit achtsam umgeht und bedenkt, was man da tut. Dann kann man seinen Kuchen meiner Meinung nach auch viel mehr genießen :-)
Wer also für heute Nachmittag noch eine Mehlspeise benötigt, ist mit diesem osterlichen Spiegelei-Kuchen sicherlich gut beraten. Frühlingshaft frisch, nicht zu süß, aber dennoch lecker. Ich hoffe, die Familie pflichtet mir beim gleich folgenden Godntag bei, sonst muss ich wohl im vollem Bewusstsein den ganzen Kuchen alleine aufessen! Ich hab das Rezept übrigens von Katii und ihre Variante ein klein wenig abgewandelt und für den Thermomix aufbereitet.
200 g Butter
250 g Zucker + 30 g für das Topping
4 Eier
250 g Mehl
2 TL Weinstein-Backpulver
1/2 Vanilleschote, ausgekratzt
1 Pkg. Vanillepudding-Pulver
500 ml Milch
300 g Creme fraiche
1 große Dose Marillenhälften (Aprikosen)
Schokosträusel
Backofen auf 200°C vorheizen, Backblech mit Backpapier vorbereiten. Butter, Zucker und Eier im Mixtopf 01:30 Min./37°C/Stufe 5 schaumig rühren. Mehl, Backpulver und das Mark der ausgekratzten Vanilleschote zugeben, 30 Sek./Stufe 5 verrühren. Den Teig ca. 10 Minuten backen und abkühlen lassen.
Währenddessen Vanillepudding nach Anleitung kochen und ebenfalls abkühlen lassen. Wenn er kalt ist, Haut entfernen (falls sich eine gebildet hat) und die Creme fraiche sowie den restlichen Zucker unterrühren; eventuell ganz kurz auf Stufe 5 im Thermomix. Die abgetropften Marillenhälften darauf platzieren, mit Schokosträuseln „pfeffern“ und kalt stellen. Fertig ist der Spiegelei-Kuchen!
Das einzige Manko an diesem Ruck-Zuck-Kuchen ist, dass das Topping aus Vanillepudding und Creme fraiche relativ flüssig ist. Es gäbe nun zwei Möglichkeiten, dieses zu verhindern:
Variante 1: Anstelle der 500 ml Milch bei der Zubereitung des Puddings weniger verwenden. Ich versuche es nächstes Mal mit 400 ml.
Variante 2: Das mancherorts im Zusammenhang mit dem Rezept auftauchende Gelee, wenn man möchte aus dem Saft der Marillen, darübergeben. Das verstärkt übrigens auch optisch den Spiegelei-Eindruck. Ich mag aber kein Gelee am Kuchen und wollte es deshalb auch meiner Familie nicht kredenzen.
Schmecken tut’s auch so sehr lecker; es ist halt wirklich eher Topping als Creme zum Kuchen und keine feste obere Schicht. Meiner Meinung nach sehr gut genießbar, aber probiert einfach selbst!
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