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Superfood Bärlauch: Bärlauchrisotto & Co.

8. April 2016 , In: Ernährung, Wild werden
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Gut ist: den Frühling zu essen

In meiner Funktion als Kräuterpädagogin sehe ich mich verpflichtet, euch dieser Tage auf die Schätze des Frühlings aufmerksam zu machen. So zum Beispiel auf das mir sehr liebe heimische Superfood Bärlauch. Gewissenhaft bestimmte Blätter, die sich für Kenner deutlich von Maiglöckchen und Herbstzeitlose unterscheiden, lassen sich zu schmackhaften Gerichten und Gewürzen verwandeln. Und dabei sind diese auch noch gesund!

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Das Superfood Bärlauch

Im Geschmack ist der Bärlauch dem Knoblauch ja schon mal sehr ähnlich. Dass Knoblauch ein regionales Superfood ist, wissen wir spätestens seit diesem Artikel auch. Aber was kann sein wilder Freund, der Bärlauch?

Vampire und Blutsauger fernhalten, eh klar. Aber auch abseits aller Mystik wirkt Bärlauch bärenstark: Er ist blutreiningend, blutdrucksenkend (das kann der Knoblauch übrigens nicht!), hilft gegen Arterienverkalkung, aber auch bei Magen- und Darmkatarrh und Bronchitis. Wer Eisenmangel hat, sollte ebenso zu dieser Einschleuserpflanze greifen.

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Wie immer berichte ich in solchem Zusammenhang aus dem umfangreichen Nachschlagewerk Die Kräuter in meinem Garten“ von Sigrid Hirsch und Felix Grünberger aus dem Freya Verlag*. Hier liest man übrigens auch, dass man die Zwiebeln der Bärlauchpflanze genauso verarbeiten kann, damit hab ich aber bisher keine Erfahrung.

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Und wie sollen wir unser Superfood Bärlauch nun am besten verarbeiten? Ich hab hier drei ganz simple Vorschläge für euch.

Bärlauchrisotto

Zutaten:

1 Zwiebel
40 g Butter
10 g natives Olivenöl
300 g Risottoreis
etwas Bärlauch und Gemüse nach Belieben
60 g Weißwein
700 g Wasser
1 gehäufter TL Gemüsepaste (oder 1 Suppenwürfel)
1 kleiner TL Salz nach Geschmack

Zubereitung:

Die Zwiebel in den Mixtopf geben, 10 Sek./Stufe 10 zerkleinern. Bärlauch und Gemüse, hier: eine halbe Zucchini und ein halber roter Paprika, ebenfalls in den Mixtopf, 5 Sek./Stufe 6 zerkleinern.

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20 g Butter und Öl zugeben, 3 Min./120°C/Stufe 1 dünsten. Reis zugeben und ohne Messbecher 3 Min./120°C/Stufe 1/Linkslauf dünsten. Wein zugeben und nochmals ohne Messbecher 1 Min./100°C/Stufe 1/Linkslauf ablöschen.

Wasser, Suppenwürze und Salz zugeben, mit dem Spatel einmal über den Mixtopfboden rühren, um den Reis zu lösen. Dann anstelle des Messbechers den Gareinsatz als Spritzschutz auf den Mixtopfdeckel stellen und 15-17 Min./100°C/Stufe 1/Linkslauf garen. Kurz nachquellen lassen, die restlichen 20 g Butter und wenn gewünscht etwas Parmesan zugeben, fertig!

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Bärlauchöl

Zutaten:

5 Hände voll frische Bärlauchblätter
1,5 l Bratöl (Sonnenblumenöl)

Zubereitung:

Die Blätter grob zerkleinern und in ein weites Gefäß mit Verschluss geben. Öl darüberleeren, die Blätter gut bedecken. Lichtgeschützt 4 Wochen stehen lassen, gelegentlich umrühren. Blätter abseihen, Öl in Flaschen füllen, fertig!

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Besonderes Plus: Ich hab deshalb Öl zum Braten genommen, weil das Knoblaucharoma besonderst gut zu Grillfleisch passt. Übrigens eignet sich mit dem Superfood Bärlauch versetztes Öl besonders gut zum Beizen von Fleisch, da es seine Haltbarkeit etwas verlängern kann.

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Bärlauchsalz

Zutaten:

115 g Bärlauch
115 g Steinsalz

Die Menge ist ganz egal, es soll jedenfalls gleich viel Bärlauch wie Salz sein.

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Zubereitung:

Den Bärlauch wieder grob kleinschneiden, Salz in die Küchenmaschine geben. In meinem Fall den Thermomix ein paar Sekunden auf Stufe 8, bis eine halbflüssige Masse (= Gatsch) entsteht.

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Natürlich könnte man Salz und Bärlauch auch im Mörser zu einer Masse verreiben; das wäre schwingungstechnisch sicher optimal, aber mit der Küchenmaschine geht’s viel einfacher. Und ich verfahre generell nach dem Motto, dass es besser ist, etwas überhaupt selbst zu machen, als gar nicht… aber das darf jeder für sich entscheiden.

Die Masse wird jedenfalls auf ein Backblech gestrichen und zum Trocknen in die Nähe der Heizung gestellt. Hier verzichte ich auf künstliche Hilfsmittel wie den Ofen ;-) Auch das direkte Sonnenlicht ist nicht optimal. Einen Hinweis geb ich euch aber noch: Das stinkt! Der Trocknungsvorgang dauert zwar nur etwa 4 Tage, in denen aber unser Wohnzimmer unbenützbar war. Mein Freund konnte am ersten Tag nicht mal im selben Zimmer fernsehen, weil der Bärlauch in den Augen brannte (hihi).

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Wenn die Masse zu einer trockenen Platte erstarrt ist, nochmals kurz in die Küchenmaschine oder mörsern, fertig! Schmeckt unter anderem im Aufstrich, am Salat, zum Risotto, wenn’s keinen frischen Bärlauch gibt.

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Gutes Gelingen, lasst es euch schmecken!

Übrigens: Hier geht’s zum ausführlichen Artikel über das sichere Bestimmen vom Bärlauch (samt Unterscheidungsmerkmalen zu Herbstzeitlose und Maiglöckchen).

 

Ihr wollt noch mehr Bärlauchrezepte sehen? Hier gibt’s noch mehr: Blogevent Bärlauchliebe 2016

* Dieser Beitrag enthält Affiliate Links.
  1. Antworten

    Sehr leckere Rezepte. Sollte ich doch noch etwas Bärlauch finden (hier in Berlin ist alles schon geerntet scheint mir), dann werde ich das unbedingt ausprobieren.

      • Carmen
      • 12. April 2016
      Antworten

      Danke – freut mich, dass dich die Rezepte ansprechen! Auch wenn die Beschaffung des Grundmaterials vermutlich regionale Unterschiede, um nicht zu sagen: Schwierigkeiten, in sich birgt ;-)

    • Astrid
    • 14. April 2016
    Antworten

    Danke, liebe Carmen, für die ausführliche Bärlauchsalz-Herstellungsdoku! Hannes weiß ja gar nicht, was ihm dadurch erspart geblieben ist! :-) (Das Bärlauchsalz trocknet am WE in unserer Abwesenheit im Ahorn)

      • Carmen
      • 15. April 2016
      Antworten

      Hihihi mah das freut mich sehr – dass ihm das erspart geblieben ist! :-) Sonst hätt’s womöglich noch geheißen, die Olle hätte ruhig was sagen können… Lasst’s es euch schmecken, es lohnt sich!

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