Superfood ist eigentlich ein recht doofer Begriff. Damit meine ich nur das trendigerweise viel zu oft gerbauchte Wort, nicht aber die Bedeutung. Sinngemäß stimme ich nämlich zu 100 Prozent damit überein, dass es jede Menge Nahrungsmittel gibt, die von Natur aus so angelegt sind, uns lebensnotwendige Stoffe mit auf den Weg zu geben. Ein solches Lebensmittel ist Knoblauch. Jene tolle Knolle, in der rund zwanzig Mal am Stück so viel Keimkraft liegt, dass sich aus jeder einzelnen Zehe eine neue Pflanze bilden kann.
Knoblauch beinhaltet einen Wirkstoff, der gegen Viren, Bakterien, Pilze und Parasiten wirkt. Das sogenannte Allicin, eine schwefelhaltige Verbindung, wird vom Knoblauch eigentlich als Schutz gegen Fressfeinde entwickelt – und was in der Natur gegen Insekten funktioniert, wirkt auch im menschlichen Körper. Ach ja, und gegen Vampire und anderes Unheil… nicht umsonst baut die Magie seit jeher auf Knoblauch als natürliches Schutzschild. Spitzensache, oder?
Gleichzeitig senkt das Allicin unseren Cholesterinspiegel, beugt Arteriosklerose vor und fängt nachweislich freie Radikale ab, was somit eine bedeutende abwehrende Kraft gegen bestimmte Krebsarten ist. Übrigens wird durch den Knoblauchgenuss das Blut dünner und die Blutgerinnung reduziert, weil die im Blut enthaltenen Eiweißstoffe weniger zusammenklumpen. Das bedeutet, dass das bisschen Stinken vom Knoblauch auch einem geringeren Thrombose- und Herzinfarktrisiko gegenübersteht.
Weiters wirkt Knoblauch auswurffördernd bei Raucher- und Keuchhusten (dann gern als Knoblauchsirup mit Milch und Honig), lindernd bei Rheumaerkrankungen (überall dort, wo das Gewebe eine erhöhte Blutzufuhr verlangt, wird der frische Knoblauchsaft aufgetragen) sowie bei krampfartigen Schmerzen im Darmbereich und vielem, vielem mehr. Aufzupassen ist aber insbesondere dann, wenn eine Mutter beispielsweise stillt. Das Verdauungssystem eines Säuglings ist für den Knoblauch einfach noch ein wenig zu schwach, weswegen das Superfood in dem Fall leider Blähungen und Bauchschmerzen beim Baby hervorruft.
Wer noch mehr über die Wirkungsweise erfahren möchte, findet zahlreiche Literatur zum Thema und haufenweise Internetquellen. Ich stütze mich bei meinen Ausführungen auf das umfangreiche Nachschlagewerk „Die Kräuter in meinem Garten“ von Sigrid Hirsch und Felix Grünberger aus dem Freya Verlag*.
Wenn nebenbei so viele günstige Faktoren mitspielen, soll’s recht sein; aber in erster Linie esse ich Knoblauch, weil er mir schmeckt. In sämtlichen Speisen, die etwas Würze vertragen, oder konzentriert, etwa als Knoblauchsuppe:
(für 6 Personen)
10 Knoblauchzehen – oder mehr, je nach Geschmack
1,5 Zwiebeln
75 g Butter
75 g Mehl
1300 g Wasser
200 g Weißwein
3 TL Gemüsepaste für Gemüsebrühe (alternativ Suppenwürze für 1500 ml Suppe)
200 g Schlagobers/Sahne
1,5 TL Salz
Pfeffer
Cayennepfeffer
Schwarzbrot für Brotwürferl
Es handelt sich hierbei wieder um ein Thermomix-Rezept. Natürlich lässt sich die Knoblauchsuppe aber genauso gut im Topf zubereiten. Hauptsache, das Superfood Knoblauch ist der Star im Gericht, egal wie er da reinkommt! :-)
Den Knoblauch und die Zwiebeln in den Mixtopf geben, 3 Sek./Stufe 5 zerkleinern. Butter zugeben und 3 Min./Varoma/Stufe 1 dünsten. Mehl zugeben und weitere 2 Min./100°C/Stufe 2 anschwitzen. Dann kommen Wasser, Weißwein und Gemüsepaste in den Topf, 8 Min./100°C/Stufe 2 kochen. Nach Belieben weitere 8 Min. ohne Mixbecher weiterkochen, sodass sich der Geschmack des Weißweins etwas reduziert. Schlussendlich kommen Schlagobers und Gewürze in die Suppe, 1 Min./100°C/Stufe 2 erwärmen und 20 Sek./Stufe 8 vorsichtig aufschäumen. Natürlich mit dem Mixbecher als Spritzschutz; hier sollte man sichergehen und ihn festhalten, um eine kleine Sauerei zu vermeiden. Das verwendete Rezept ist nämlich ursprünglich als Gericht für vier Personen angelegt, daher wird der Topf ziemlich voll.
Währenddessen ist es ratsam, schon mal das würfelig kleingeschnittene Schwarzbrot samt etwas Butter oder Olivenöl in einer Pfanne knusprig anzubraten. Wenn die Suppe fertig ist, serviert man sie mit den Brotwürfeln bestreut und genießt das Superfood Knoblauch in einer etwas deftigen Variante.
Es kann sein, dass man sich sogar so auf dieses Geschmackserlebnis einlässt, dass man vergisst, Fotos zu machen… aber ich kann euch garantieren, die Knoblauchsuppe war einfach weiß mit Brotwürfeln drin :-))) Daher bitte ich euch, nachsichtig zu sein und hiermit vorlieb zu nehmen:
Nur für euch! Mahlzeit! :-D
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Endlich mal ne gescheite Suppe… :-) Danke Dir auch für die vielen Infos rund um meinen Knoblauch… UND für Deine Art zu schreiben… Ich bleibe.
Liebe Anja,
vielen Dank für deine netten Worte! Ich freu mich, dass die Knoblauch-Infos Anklang finden und schreib gern wieder mal ein paar sachdienliche Hinweise zu meinen Rezepten dazu :-)
Pingback: Superfood Bärlauch: Bärlauchrisotto & Co. | goodblog – So viel Gutes!
Tolles Rezept, nun habe ich mal eine Richtung wie man eine Knoblauch Suppe macht. Mein Mann will ja schon länger eine gezaubert, dachte aber immer diese würde ähnlich wie eine Zwiebelsuppe zubereitet, naja Frau lernt ja nie aus :-)
Vielen Dank, liebe Claudi! Ist wirklich sehr einfach und schmackhaft :-) Aber siehst, Zwiebelsuppe, das wär auch mal wieder eine Idee! Danke dir dafür, hehe :-)
Liebe Grüße,
Carmen