Wer – wie ich – viel unterwegs ist, weiß die Vorzüge schlichter, vollwertiger Speisen zu schätzen. Umso mehr, wenn man vorkochen und das Ergebnis am nächsten Tag einfach Stück für Stück aus der Hand essen kann.
Als ich noch angestellt war, gehörten auch Messen zu meinem Aufgabenbereich im Marketing. Sehr gerne packte ich mir für lange Tage in vollen Hallen mit schlechter Luft etwas gesunde Nahrung ein. Zum Ausgleich, sozusagen; immerhin bin ich weiß Gott keine Heilige und lasse mich ab und an sehr wohl von Leberkässemmerl und Co. verführen. Jedenfalls stellte ich zu dieser Zeit fest, dass sich unterschiedlichste Quiches zum Mitnehmen super eignen. Und weil ich nicht immer Fleisch essen mag, darf’s oft eine vegetarische Quiche sein. Außerdem ist mir lieber, von Wurst und Fleisch abzusehen, wenn ich nicht weiß, ob das vorbereitete Gericht gekühlt werden kann. Drauf kommt, was mein Kühlschrank aktuell zu bieten hat. Oder der Garten! Auch Kräuter sind eine willkommene Abwechslung.
Ich möchte euch mit diesem Beitrag zeigen, wie kreativ das Ergebnis eines einzigen Basis-Rezepts sein kann. Die Vorgehensweise bei einer vegetarischen Quiche ist immer die gleiche: Mürbteig zubereiten, kühl stellen, ausrollen, kurz vorbacken. In der Zwischenzeit den Belag schnippeln, rauf auf die Quiche, Ei drüber, ab ins Rohr und fertig!
Als Anregung und Gustohäppchen serviere ich nun dreierlei vegetarische Quiche: mit Zucchini, mit Paprika und Schimmelkäse sowie eine schmackhafte Giersch-Quiche. Die Rezepte sind aufbereitet für den Thermomix, lassen sich aber natürlich auch ohne ratz-fatz zubereiten.
200 g Mehl/Dinkelkörner
100 g Butter (kalt, in Stücken) + etwas mehr zum Einfetten der Form
50 g Wasser
1/2 TL Salz
Mehl am besten frisch mahlen (1 Min./Stufe 10). Restliche Zutaten in den Mixtopf geben, im Teigmodus 1 Min. zu einem relativ festen Teig mischen. Eine Kugel daraus formen, mit Frischhaltefolie umwickeln und für mindestens 30 Min. im Kühlschrank ruhen lassen.
Danach zu einem Kreis auswalken (ich verwende übrigens immer eine leere Weinflasche, weil ich kein Nudelholz habe ;-)) und in eine Quiche-Form geben. Eckig ist natürlich genauso möglich, je nach verfügbarer Form. Etwa 10 Minuten bei 220°C vorbacken. Diesen Vorgang nennt man übrigens Blindbacken; damit der Rand nicht nach Innen kippt, kann man auch getrocknete Hülsenfrüchte während des Backvorgangs hineingeben.
ca. 300 g Zucchini
1 Karotte
1 Zwiebel
1 Zehe Knoblauch
2 Eier
Salz
Pfeffer
ca. 100 ml Schlagobers/Sahne, auf etwa 200 ml gewässert
Zwiebel, Knoblauch sowie Zucchini und Karotte 5 Sek./Stufe 5 im Mixtopf zerkleinern. Die restlichen Zutaten dazugeben, würzen und im Linkslauf kurz auf Stufe 4 vermengen. Auf den vorgebackenen Mürbteigboden leeren, 40 Min. bei 220°C backen. Fertig ist die vegetarische Quiche mit Zucchini! Funktioniert natürlich mit sämtlichem vorrätigen Gemüse.
selbstgemachter Paprikaaufstrich vom Vortag, die Reste:
200 g Paprika, 300 g Frischkäse, 1 Zwiebel, Zitronensaft, Basilikum, Salz & Pfeffer – Zwiebel & Paprika 5 Sek./Stufe 5 zerkleinern, dann mit den restlichen Zutaten 15 Sek./Stufe 3 im Linkslauf verrühren.
2 Eier
1 roter Paprika
Osterkron oder Blauschimmelkäse
Der Paprika-Masse 2 Eier zufügen, im Linkslauf kurz auf Stufe 4 vermengen. Auf den vorgebackenen Boden geben, in Streifen geschnittener frischer Paprika sowie ein paar Scheiben Schimmelkäse und ab ins Rohr. Nach 40 Min. bei 220°C ist die vegetarische Quiche mit Paprika fertig.
ca. 250 g Zucchini
3 volle Doppelhände Giersch
1 roter Paprika
1 rote Zwiebel
2 Eier
Salz
Pfeffer
ca. 100 ml Hafercreme (statt Sahne), auf etwa 200 ml gewässert
Den Giersch 3 Sek./Stufe 8 zerkleinern. Das übrige Gemüse schneiden oder in der Maschine zerkleinern, auf den vorgebackenen Mürbteigboden geben. Eier, Gewürze und die Hafercreme samt Wasser verquirlen, über die Masse geben. Die oatly-Hafercreme war übrigens ein Experiment, weil ich immer wieder gerne Milchprodukte durch Pflanzliches ersetze. Schmeckt! Davon überzeugen kann man sich wiederum nach 40 Min. im Rohr bei 220°C.
Eine vegetarische Quiche mit Giersch ist übrigens nicht nur schmackhaft und sättigend, sondern regt durch die Kräuterbeigabe Stoffwechsel und Harnorgane an. So ein bisschen Entwässerung ist doch ein toller Nebeneffekt!
Also: Lasst euch von allem möglichen Appetit machen, was ihr grad zuhause vorrätig habt. Seid mutig und verbannt den langweiligen Einheitsbrei aus der Küche – Mahlzeit!
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Hey Carmen,
mhmmmm…die Rezepte klingen echt lecker – da muss ich ja fast Mutters Garten mal plündern zwecks Giersch ;).
Aber der Überhammer ist der Tipp mit der leeren Weinflasche als Nudelholz – das muss ich auch gleich mal ausprobieren :)!
lg,
Julia
hehehe, freut mich – ich hab mir noch gedacht, das will ich euch nicht vorenthalten, was ich alles recycle :-D
glg und Mahlzeit,
Carmen
Liebe Carmen – da bekomme ich ja direkt Hunger ;) Sieht wirklich lecker aus was du da zusammengezaubert hast und ich bin ja immer ein Fan von so leichten Rezepten die man immer wieder variieren kann. Wird also direkt abgespeichert und hoffentlich bald ausprobiert :) Ganz liebe Grüße an dich, Lisa
Hallo Lisa!
Das freut mich – mir geht’s genauso! Da reicht ein Grundrezept und schon entstehen die unterschiedlichsten leckeren Gerichte. Gutes Gelingen und guten Appetit wünsch ich dir :-)
Liebste Grüße,
Carmen
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