So ein Volksfest, das hat schon was. Da herrscht Stimmung. Was aber, wenn man diese Menschenaufläufe gar nicht unbedingt haben muss? Oder keine Lust auf fettiges Brathuhn und eine ordentliche Maß Bier dazu hat, aber irgendwie dennoch das Flair eines Herbstfests haben möchte? Mit dieser Beilage kannst du deine Freunde auch nach dem Oktoberfest noch auf eine zünftige, aber bewusste Jause einladen.
Der Scharfmacher gehört zur Weißwurst wie der Rüssel zum Elefanten. Dabei lässt „Scharfmacher“ in diesem Zusammenhang vielleicht falsche Schlüsse zu, wenngleich er zu dieser Wurst doch unbedingt süß zu sein hat. Es ist aber nicht unbedingt notwendig, zuckerschwere Kalorienbomben aus dem Supermarkt zu verwenden, deren Inhaltsstoffe man meist ohnehin nicht bis ins Detail kennt. Senf ist so schnell selbstgemacht, dass das wahrlich eine lohnenswerte Alternative ist. Wer keine Küchenmaschine dafür hat, kann das sogar mit dem Mörser in wenigen Minuten erledigen.
Im Grunde genommen reicht es, Senfkörner zu grobem oder feinem Senfmehl zu zermahlen und mit der gleichen Menge Essig zu vermischen und zu erwärmen. Abgerundet mit etwas Salz und Honig oder Zucker, ordentlich verrührt, ergibt das eine haltbare Basis.
Helle Senfkörner zu feinem Senfmehl gemahlen
Nun stehen unzählige Zutaten zur Verfügung, die dem Senf für eine interessante Note zugesetzt werden können: Kren, Zwiebeln, Knoblauch oder Gewürze wie Curry und Anis, aber auch Obst, das zum herben Geschmack passt, wie etwa Dirndlkirschen und Äpfel.
Für die bodenständige Variante vom Weißwurstsenf soll es ein wenig mehr, dafür Rohrzucker für die Süße sein und Bier statt der ganzen Essigmenge.
Nur bestes Biobier im selbstgemachten Weißwurstsenf :-)
Während üblicherweise im süßen Senf helle und dunkle Senfsamen zum Einsatz kommen, lassen sich die dunklen auch durch klassisches Brotgewürz (Kümmel, Fenchel, Koriander) ersetzen. Das schmeckt vorzüglich zur Wurst und unterstützt zudem die magenstärkende Wirkung vom Senf, da Kümmel und Fenchel ihrerseits ebenso positiv auf die Verdauung einwirken.
Einziger Merksatz, den es bei der Herstellung wirklich immer zu beherzigen gilt:
Niemals (und zwar wirklich niemals!) über 40 Grad erwärmen, da sich sonst die aromatischen Senföle verflüchtigen!
…und schon hast du in Windeseile Weißwurstsenf selbstgemacht! Jetzt noch ein bisserl lagern lassen und noch viiiel mehr genießen, als wenn er gekauft wär.
Und im Frühling gibt’s dann wieder den selbstgemachten Wiesenschaumkrautsenf, hach… der ist jetzt übrigens grad richtig genussreif und mild-blumig im Geschmack!
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Ach, genial!
Ich habe schon länger mit dem Gedanken gespielt, Senf selbst zu machen.
Aber irgendwie wusste ich nie so recht wie und da kommt dein Rezept gerade richtig. Wusste nicht, dass Senf tatsächlich so einfach zum Zubereiten ist.
Alles Liebe,
Mira
Danke Mira! Ja mir taugts auch sehr, weil wirklich nix dabei is. Also punkto Arbeitsaufwand UND dubiosen Inhaltsstoffen ;-)
Gutes Gelingen!
Dir auch liabste Griaß,
Carmen