Man kennt sich in Behamberg. Etwas mehr als 3.000 Einwohner sind eine überschaubare Zahl. Und dennoch lebt man nebeneinander her, trifft sich manchmal zufällig auf der Straße und spricht darüber, wie nett es doch wäre, sich mal auf ein Gläschen zu verabreden. Aber Zeit ist Mangelware und die Gelegenheiten sind beinahe zu nah, um wahrgenommen zu werden.
Damit wollte sich eine Gruppe junger Behambergerinnen und Behamberger nicht zufrieden geben. Allesamt wohnhaft in den Wohnbauten im Ortszentrum, aufgrund der Ansammlung liebevoll Kaisermühlen genannt, hatten sie die Idee zu einer ganz besonderen Veranstaltung: der 1. Behamberger Wohnungsroas. Nach dem Prinzip einer „Wirtsroas“, einer Reise von Wirt zu Wirt, sollten sämtliche Nachbarn der 72 Wohnungen die Möglichkeit bekommen, an einem bestimmten Termin für längstens eine Stunde die anderen zu sich einzuladen und dann gemeinsam zum nächsten weiterzuziehen. So hängte man kurzerhand Anmeldezettel in den Stiegenhäusern aus und hoffte auf rege Beteiligung.
Und die gab es auch! Vergangenen Samstag, eine Woche vor dem offiziellen Tag der Nachbarschaft, startete die Wohnungsroas mit rund 25 Personen allen Alters bereits um 13:00 Uhr, damit jede Station genug Zeit zur Verfügung hatte. Ganze 16 Wohnungen standen nämlich zum Besuch bereit – bei einer Mindestaufenthaltsdauer von 30 Minuten ein ordentliches Tagesprogramm. Die Reise erforderte ein wenig Disziplin: die unerbittliche, pinke Fahrradhupe mahnte zum Aufbruch, wenn laut vagem Plan die nächste Wohnung wartete. Durchhaltevermögen war aber auch in kulinarischer Hinsicht gefragt. Die Teilnehmer kredenzten jeweils Snacks und Getränke, ebenfalls 16 Mal!
Um den Aufwand für die Gastgeber so gering wie möglich zu halten, kreuzte man schlicht mit dem eigenen Glas auf. Und mit diesem in der Hand ging es weiter, von Wohnung zu Wohnung, bis alle teilnehmenden Nachbarn das Zuhause der anderen gesehen hatten, neben denen sie teils schon jahrelang wohnen.
Um ehrlich zu sein, eines funktionierte nicht ganz: Die Reise war nicht wirklich nach acht Stunden zu Ende. Eher gegen 1:00 Uhr, aber war das nicht das Bestreben, es sich mal mit den Nachbarn gemütlich zu machen? :-)
Alles in allem ein voller Erfolg: Ein tolles Programm für einen verregneten Tag, an dem man die Menschen besser kennenlernt, die einem räumlich am nächsten sind. Das nächste Mal folgt bestimmt!
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Was für eine super Idee!! Und alle haben mitgemacht? Großartig!
Ja, war echt spitze! Nur alle waren nicht dabei – bei 72 Wohnungen würden wir dann mindestens 36 Stunden „reisen“, also hat’s schon so gepasst :-)