goodblog: Schluss mit Überfluss - Genug ist genug

Schluss mit Überfluss!

21. Februar 2017 , In: Alltag, Ernährung
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Gut ist: sich und dem Körper eine Pause zu gönnen

Ihr kennt das: Man hat einfach mal die Schnauze voll.

Zu viel Unruhe, sei es in der Arbeit oder der Freizeit.
Zu viel Programm.
Zu viel Lärm.
Zu viele Menschen.
Zu viel Essen.

Eines davon – oder alles zusammen. Ich kann euch sagen, was mir dabei hilft, mich wieder ausgeglichen zu fühlen. Einfach mal NEIN zu sagen.

Ein klares NEIN hilft gegen Überfluss

Ja, in der Theorie weiß das vermutlich jeder. Mir geht’s hier aber nicht darum, Einladungen auszuschlagen, um endlich wieder mal einen Abend allein auf der Couch zu verbringen. Vielmehr möchte ich euch die Notwendigkeit von Verzicht näherbringen. Vielleicht wollt ihr die bevorstehende Fastenzeit als Anstoß nutzen?

Verzicht bedeutet dabei nicht zwangsläufig, sich lästige Regeln aufzuerlegen. Es gibt viel bessere Gründe, auf etwas zu verzichten, als durch zuckerlose, alkoholfreie oder fleischabstinente Ernährung ein paar Kilos zu verlieren. Verzicht heißt vielmehr, Raum zu schaffen. Denn wo etwas weg kommt, entsteht Platz. Na geh… was meint die Olle jetzt damit?

Probiert mal Folgendes aus:
  • Sag NEIN zum Schnäppchenkauf.
    Du brauchst grad nix. Du kannst stolz sein, weil du deinen Schrank nicht mit einem weiteren Teil befüllst.
  • Sag NEIN zum Hungerkauf.
    Ha, ertappt! Du bist wie ich. Mit Hunger im Supermarkt kauft sich’s doch am schönsten. Geh gar nicht erst hin, iss mal auf, was noch zuhause lagert. Wegwerfen ist doof und Gusto oft nur ein spontaner Impuls, wenn’s schnell gehen muss.
  • Sag NEIN zum Fernseher / Streaming / Spotify
    Oh Mann, wie angenehm kann eigentlich diese Ruhe hier sein? Lies doch was. Ohne Hintergrundgeräusche. Gib dich doch dem hin, was du grad tust.
  • Sag NEIN zum späten Abendessen.
    Weißt du eigentlich, wie erholt du morgen aufstehen wirst?

Mach Pause, hol‘ Luft

Gerade den letzten Punkt nehme ich mir seit einer Woche wieder so richtig zu Herzen. Nach der Völlerei vor und um Weihnachten gelüstet es mich Jahr für Jahr danach, diese Phase mit leichter Kost und viel Aktivität auszuleiten. Der Frühling unterstützt dabei tatkräftig, das Wetter die Laune und die frischen Kräuter den Organismus (dazu bald mehr, versprochen!). Der Verzicht auf üppiges Abendessen ist kein richtiges Fasten, entlastet aber das gesamte System auf sanfte Weise. Besonders merken durfte ich das während meiner Bronchitis letztens: Ein einziges Mal habe ich es gewagt, abends noch etwas zu mampfen, weil eh arm und krank und frustriert und und und… war doch die Nacht so wenig erholsam, dass am nächsten Morgen das Fieber zurück war.

Auch wenn wir völlig gesund sind, ballt der Körper im Schlaf sämtliche Selbstheilungskräfte und versorgt uns mit neuen Energien. Das geht nun viel effektiver, wenn wir ihn nicht mit Verdauung auslasten. Ist das so, wird das nämlich sofort auf Priorität 1 gestuft und lässt weniger Raum für andere Prozesse. Selbes gilt übrigens für Alkoholkonsum: Trinken wir, müssen wir das auch als Erstes wieder abbauen, weil Alkohol vom Organismus als giftige Substanz erkannt und schnellstmöglich hinausbefördert wird.

Darum gönne dir doch einfach mal eine Pause, lass‘ etwas Essen weg – du wirst dich viiiiel mehr auf dein Frühstück freuen als sonst. Genieß die Vorfreude und belohne dich zum Beispiel hiermit, wie ich das am Wochenende gemacht hab:

goodblog: Schluss mit Überfluss - FrühstückDu wirst dich danach gestärkt fühlen, versprochen. Aber zuvor, der knurrende Magen?

Die Herausforderung ist: Leere annehmen zu können.

Überfluss trägt es schon im Namen, etwas fließt über. Wir haben zu viel davon. Oftmals sind wir an dieses Gefühl aber schon richtiggehend gewöhnt. Dann wird es uns höchstwahrscheinlich ungewöhnlich erscheinen, wenn wir etwas daran ändern. Dabei versuchen wir gerade lediglich, uns an den Urzustand anzunähern. Wir wollen satt sein, aber nicht überfressen; beschäftigt sein, aber nicht überlastet; von allem genug haben, aber nicht erdrückt werden.

Wann haben wir genug? Das zu erkennen gleicht einer Lebensphilosophie. (Ein Tipp für’s Leben übrigens auch von diesem Herren!) Ich bin keine Minimalistin, erfreue mich an vielen Dingen, stehe auf gewissen Komfort. Aber nichts desto trotz muss Raum bleiben, um zu atmen. Um mich frei zu bewegen. Im Körper, in der Wohnung, im Leben.

2 Übungen gegen Überfluss

  1. Gerade im Hinblick auf Nahrungsverzicht kann man super trainieren, Leere anzunehmen. Den Hunger, den leeren Magen, muss man aushalten; am besten dadurch, dass man dieses Gefühl positiv besetzt. Das Knurren bedeutet nicht, dass du jetzt nichts zu essen bekommst, weil du nicht darfst / keine Zeit hast / nichts zuhause hast, sondern die bewusste Entscheidung für Erleichterung. Dein Magen verwertet gerade. Er schafft Sachen raus, damit es dir gut geht. Dein Körper macht genau, wofür er gemacht ist, er verdaut ganz normal. Deine Zellen bekommen dadurch die Kapazität, sich zu erholen, zu erneuern. Magenknurren bedeutet also Erleichterung.
  2. Machst du Yoga? Dann kennst du wahrscheinlich jene Atmung, bei der es nach dem Ausatmen den Moment des Stillstands gibt. Praktiziert man das ein wenig, kann man sich da so richtig reinfallen lassen. Die Leere der Lungen genießen, danach wieder aus den Vollen schöpfen. Das gilt wohl für sämtliche Lebensbereiche.

Viel Freude beim Luftholen!

goodblog: Schluss mit Überfluss - Damberg

P.S.: Ich werde auch heuer wieder richtig fasten. Artikel dazu folgen. Gerne nehme ich euch allerdings auch aktiv mit in die Fastenwelt – wer mitmachen möchte, schreibt mir einfach!

    • Uli
    • 21. Februar 2017
    Antworten

    Verzicht bzw Fasten sollte mehr als Reinigung gesehen werden, nicht als Strafe. Ich denke, wenn man das nicht so sieht, bringt das alles auch nicht so viel. Grundsätzlich denke ich, dass Uberfluss schon der gängige Standard ist. Heiofasten wäre für mich eine Strafe, aber Verzicht auf Schlecksachen leuchtet mir ein :-) LG Uli

      • Carmen
      • 21. Februar 2017
      Antworten

      Ja, so seh ich das auch. Ich verzichte ehrlich gesagt ja auch auf gar nix um des Verzichtens, des Fastens willen. Ich tu es rein deshalb, weil ich weiß, dass es einen positiven Effekt auf mich hat. Weniger essen genauso wie weniger smartphonisieren ;-)

    • Alex
    • 21. Februar 2017
    Antworten

    hallo,

    ein super artikel, danke dir!

    ich verzichte auch seit einiger zeit immer mehr. einmal kaufe ich nichts, was nicht unbedingt nötig ist. das wiederum notiere ich, damit ich einen überblick bekomme, was ich einkaufe. und es macht mich mehr und mehr zufrieden, weil ich mich so befreit fühle!

    zudem mache ich einmal die woche einen fasttag, der mir sehr gut tut. er entlastet, entschleunigt und lässt mich schlafen wie ein murmeltier.

    liebe grüße
    alex

      • Carmen
      • 21. Februar 2017
      Antworten

      Vielen Dank! toll, dass du das auch so stückchenweise umsetzt. Siehst, ein Fasttag die Woche – so richtig regelmäßig – ist auch eine Spitzenidee. Vielleicht mach ich dir das glatt nach :-)
      Liebe Grüße,
      Carmen

        • Alex
        • 21. Februar 2017
        Antworten

        ich faste immer montags, esse den ganzen tag gar nichts und abends eine leichte suppe. manchmal muss ich ausfallen lassen (z.b. auf dienstreise), aber wenn man das regelmäßig einplant, geht es super! und viiiieeel trinken!

        viel spass dabei
        alex

          • Carmen
          • 21. Februar 2017
          Antworten

          Macht echt Sinn, auf alle Fälle! Vor allem bekommt man’s ja dann selbst auch in die Routine rein. Montag ist auch mein Yoga-Tag, da kann ich mir abends eh nix anderes ausmachen – das ist mir grad tatsächlich eine konkrete Überlegung wert. Nochmals vielen Dank!
          Dir auch weiterhin viel Freude dabei und liebe Grüße,
          Carmen

  1. Antworten

    Liebe Carmen,

    das sind wieder wundervolle Gedankenanstöße, die ich allesamt gerne mitnehme und für mich auch so bestätigen kann.
    Ich bin derzeit ernsthaft am Überlegen, die traditionelle Fastenzeit mitzufasten – obwohl ich eigentlich damit so gar nichts am Hut habe. Einfach, weil ich weiß, das mir das sicherlich guttun wird. Und dein Text gerade hat mich noch einmal ein bisschen in diese Richtung gestupst – vielen Dank dir dafür! :)

    Liebe Grüße
    Jenni

      • Carmen
      • 21. Februar 2017
      Antworten

      Hehe, dann kommt’s zur rechten Zeit, das ist ja super! Danke jedenfalls für deine Rückmeldung. Es ist schon schön, wie viele von uns sich da eh ähnlich orientieren – manchmal muss man es sich nur wieder ein bisschen mehr in Erinnerung rufen. Ja und: gern geschehen! :-) Ich kann’s dir wirklich nur empfehlen.
      Alles Liebe,
      Carmen

    • Pia
    • 21. Februar 2017
    Antworten

    Das mit dem Smarthonisieren-Fasten ist ein guter Punkt, den ich auch grade aufgegriffen habe. Ich habe gemerkt, dass ich immer unglücklicher geworden bin, wohl aufgrund von Vergleichen und dem vermeintlichen Glück, der Schönheit und des Easy-Livings von anderen. Wir alle wissen, dass wir mit Scheinwelten konfrontiert sind aufpassen müssen, wie diese auf uns wirken. Obwohl ich’s noch nicht wirklich gut schaffe, versuche ich mich ein wenig mehr auf mein Leben zu konzentrieren und dort mein Glück zu suchen.

    Das mit dem Nahrungs-Fasten ist ebenfalls ein spannendes Thema für mich. Essen spielt für mich einfach eine wichtige Rolle, leider auch Emotional. Das gute ist, obwohl ich bisweilen keine überflüssigen Kilos losgeworden bin, hat sich Körper und Geist durch 2 x wöchentliches Kraft-Training sehr zum positiven verändert. Für mich zumindest und darum geht’s ja. Vielleicht schaff ich es auch bald endlich Essen als Lückenfüller loszulassen.

    Alles Liebe,
    Pia

      • Carmen
      • 22. Februar 2017
      Antworten

      Smartphone-Fasten wird glaub ich auch immer wichtiger – ich ersetz mir aber damit halt auch viel Arbeitszeit, die ich sonst vor dem Computer verbringen müsste. Eine Gratwanderung, sag ich dir. Aber bei vielen Dingen reichts oft schon, wenn wir sie weiter ins Bewusstsein holen, glaub ich. Wobei ich ja nicht weniger „Handyspielen“ will, weil ich die anderen nicht sehen mag, sondern weil es mich vom grad passierenden, echten Leben ablenkt.
      Und ja, Essen ist ein wichtiges Thema, aber zu wichtigen nehmen soll man’s auch wieder nicht… aber ich glaub, du hast da eh auch einen guten Zugang. Und sei’s, wie’s sei – ich weiß zwar, warum ich das mache, aber trotzdem hab ich jetzt grad HUNGER! (Die Welt ist nicht immer rosig ;-))
      Gaaanz liabe Griaß zruck,
      Carmen

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