goodblog in der NEUEN Vorarlberger Tageszeitung: Wundversorgung aus dem Garten - Aloe Vera

Wundversorgung aus dem Garten: Aloe Vera & Hauswurz

22. Januar 2017 , In: Natur, Wild werden
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Gut ist: Heilsames ohne viel Verarbeitung verwenden

Hoppala, da hab ich euch wohl vor lauter Skifahren etwas vorenthalten! Nämlich den Beitrag, den ich letzte Woche für die NEUE Vorarlberger Tageszeitung geschrieben hab. Dabei ging es um nichts geringeres als die Erste Hilfe in punkto Wundversorgung bei kleineren Verletzungsfällen. Denn diese können wir teils mit Pflanzen leisten, die bei uns auf der Fensterbank wachsen oder mancherorts sogar schon wieder unter dem Schnee hervorlugen. Die Rede ist von Aloe Vera, die im Winter lieber drinnen verweilt, und ihrer regionalen Entsprechung, der Hauswurz. Die beiden Pflanzen haben eine zentrale Gemeinsamkeit: Ihre fleischigen Blätter enthalten höchst heilsamen Saft.

Nicht ganz bei uns heimisch, aber dennoch sehr häufig verfügbar ist die Aloe Vera. Die Pflanze aus südlichen Gefilden kommt bei uns als Topf- und Kübelpflanze vor. Die meisten Menschen kennen sie mittlerweile als Salbenpflanze zur Wundheilung oder zur Hautpflege, wenngleich die Aloe doch noch viel mehr auf dem Kasten hat – nicht umsonst nannte man sie bereits vor tausenden von Jahren im alten Ägypten die „Pflanze der Unsterblichkeit“.

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Heilung mit Aloe Vera

Aloe Vera findet ihre Anwendung innerlich wie äußerlich. Sie pflegt und glättet die Haut, dient aber auch als Kurmittel zur Stärkung des Immunsystems. Bricht man eines der glatten und am Rand gezähnten, dicken Blätter der Aloe ab, bemerkt man unausweichlich, in welch kräftigem Saft die Pflanze steht. Wird das Blatt ein wenig fester gedrückt löst sich noch mehr davon. Für die Wundbehandlung von leichten Verletzungen wie Abschürfungen, aber auch Hautunreinheiten kann man gleich direkt diese Flüssigkeit von der Bruchstelle verwenden und dünn auf die betroffene Stelle auftragen.

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Grundsätzlich kann sie so gut wie immer frisch eingesetzt werden. Vor allem, weil sie als pflegeleichte und dazu hübsche, immergrüne Topfpflanze wirklich in jedem Haushalt ihren Platz finden sollte. Als Erste Hilfe bei Sonnenbrand und Insektenstichen hat es sich bewährt, rasch Blätter zu ernten und direkt aufzulegen. Dem Aloe-Gel wird außerdem nachgesagt, schmerzlindernd zu sein, was es nach sportlicher Leistung oder bei rheumatischen Beschwerden zu einem vielversprechenden Hausmittel macht. Aber auch zur Leberaktivierung und als Abführmittel hält die Aloe, was sie verspricht: eine milde, höchst zuverlässige Unterstützung.

Dabei lässt sich die robuste Pflanze absolut nicht verdrießen, knickt man ihr ein oder mehrere Blätter zu diesem Zwecke ab. Durch Ableger kann man sie außerdem ganz einfach vermehren. Einzig Frost und direkte Sonneneinstrahlung sind zu vermeiden, denn die mag sie gar nicht.

Heimischer Hauswurz

Hat man keine Aloe Vera zur Verfügung oder bevorzugt regional vorkommende Sorten, gibt es auch bei uns eine wirkungsvolle Alternative: die Hauswurz. Sie ist zwar wildwachsend selten zu finden und unterliegt gebietsweise dem Naturschutz, wächst aber als steinbewachsende Zierpflanze in sehr vielen Hausgärten. Auch sie vermehrt sich ganz leicht, nämlich über Ausläufer, an denen Tochterrosetten sitzen. Diese lassen sich entfernen und neu einsetzen; vielleicht möchten Sie einmal welche als nützliches Gastgeschenk mitbringen.

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Wie die Aloe Vera besaß auch die Hauswurz bereits in frühen Zeiten großes Renommee. Unter Karl dem Großen galt sogar die Vorschrift, auf jedem Dach eine Hauswurz gedeihen zu lassen, da der König von seinen blitzableitenden Eigenschaften überzeugt war. Das Dickblattgewächs mit dem klingenden botanischen Namen „Sempervivum“ (lateinisch für „Immerlebend“) fungierte außerdem bereits damals als eines der ältesten Kräuter zur Ersten Hilfe. Die frischen Blätter der Hauswurz wirken ebenso kühlend, brand- und schmerzstillend, wundheilend und hautfreundlich wie die Aloe. Wundversorgung aus dem Garten eben. Ein Umschlag aus dem Blätterbrei bringt Linderung bei schmerzhafter Gürtelrose, Tee hilft gegen Brechreiz und Entzündungen der Schleimhäute im Mundbereich, gekaute Blätter gegen Zahnschmerzen.

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Hauswurzsalbe

Als Erste-Hilfe-Schmiere – auch bei Verstauchungen – empfiehlt sich eine Mischung aus Hauswurz und Johanniskrautöl.

  1. Dafür im Salbenöfchen oder über dem Wasserbad etwas Bienenwachs schmelzen, etwa 5 Gramm.
  2. Rund 4 Esslöffel frische, pürierte Hauswurz, 4 Esslöffel Johanniskrautöl und, sofern Wundheilung das Thema ist, auch ein paar zerkleinerte, getrocknete Ringelblumen-Blüten dazugeben.
  3. Die Zutaten rühren, bis eine konsistente Masse entstanden und diese weitgehend abgekühlt ist.

Diese Art der Auflage hält sich im Kühlschrank nur wenige Tage, sollte also für akute Fälle frisch zubereitet werden.

Verwechslungsgefahr: Steinbrech

Manchmal täuschend ähnlich sieht der Hauswurz noch eine andere heimische Pflanze. Der Steinbrech sucht sich auch vorliebend Felsspalten zum Gedeihen aus; daher auch höchstwahrscheinlich der Name. Andere Deutungen interpretieren seine Fähigkeit, den „Stein zu brechen“, als einen Hinweis auf seine Fähigkeit zur Hilfe bei Gallen- und Nierensteinen. Eines ist jedoch gewiss: Der Steinbrech ist ebenso wirksam, aber wildwachsend auch genauso geschützt wie der Hauswurz. In Gärten kultiviert dient er als entzündungshemmende Pflanze, die in der Homöopathie ihre Anwendung gegen Nierensteine findet.

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Unterscheiden kann man die beiden am einfachsten an den kleinen, weißen Pünktchen, die beim Steinbrech am Blattrand sitzen. Diese besitzt die Hauswurz nicht. Die für die Hauswurz typische Rotfärbung der Blattränder und -spitzen kommt bisweilen allerdings auch beim Steinbrech vor.

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Spätestens, wenn die Pflanze erblüht, herrscht jedenfalls Klarheit darüber, welche Pflanze man vor sich hat. Während die Hauswurz von rötlichen länglichen Blütenblättern gekrönt wird, zieren den Steinbrech weiße, rundliche Blüten.

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Wichtig: Hierbei handelt es sich um Empfehlungen. Die Anwendung von Heilpflanzen ersetzt niemals ärztliche Konsultation.
  1. Antworten

    Liebe Carmen!

    Von Aloe als Wundversorger hatte ich bereits des Öfteren gelesen, dann aber sind mir die entsprechenden Artikel irgendwie immer wieder in Vergessenheit geraten. Dieses Mal speichere ich ihn fest in meinem Kopf ab und werde mich demnächst einmal nach einer Aloe- oder Hauswurz-Pflanze umsehen. Ich bin gerade dabei, meinen grünen Daumen zu kultivieren und ich glaube, diese Pflanzen würden einen idealen Anfang machen… :)

    Liebe Grüße
    Jenni

      • Carmen
      • 23. Januar 2017
      Antworten

      Hallo liebe Jenni!
      Dazu kann ich dir echt nur raten – vor allem, weil man mit den beiden Pflanzenarten echt keinen grünen Daumen beweisen muss :-))) Die kommen sehr gut mit meinen unregelmäßigen Gieß-Intervallen zurecht. (Drum mag ich auch die Wildkräuter, um die muss man sich nicht kümmern, die machen einfach ihr Ding, haha)
      Liebe Grüße zurück,
      Carmen

  2. Antworten

    Aloe Vera ist echt eine super universelle Heilpflanze, ich hab seit 3 Jahren eine Aloe Vera aus Fuerteventura bei mir zu Hause. Mittlerweile ist sie so groß, dass ich eigentlich einmal im Monat mir etwas nehmen kann.

    Von Hauswurz habe ich vorher noch nie gehört – super spannend, danke für die Inspiration! :)

      • Carmen
      • 1. Februar 2017
      Antworten

      Oh cool, aus Fuerteventura!
      Ja und den Hauswurz als Ergänzung gibt’s vor der Haustüre – gern geschehen :-)
      Liebe Grüße,
      Carmen

    • Elfriede Mauritz
    • 6. Mai 2018
    Antworten

    Eine Anfrage. Kann ein Blatt der hauswurz ohne Haut Warzen entfernen. Elfie

      • Carmen
      • 17. Mai 2018
      Antworten

      Darüber, ob Hauswurz Warzen entfernen kann, kann ich leider keine Auskunft geben – ich denke, hier ist es besser, sich nach richtigen Warzenkräutern umzusehen und ggfs. medizinischen Rat einzuholen.
      Beste Grüße,
      Carmen

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